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Kopfschmerz

Mehr Kopfschmerz- und Migränediagnosen bei Frauen

19.4.2024

Eine neue Analyse der Techniker Krankenkasse (TK) auf Grundlage ambulanter Leistungsdaten aller TK-Versicherten (2019 - 2022) zeigt, dass 14 Prozent der TK-Versicherten 2022 wegen Kopfschmerzen oder Migräne in ärztlicher Behandlung gewesen sind - 2019 waren es noch zwölf Prozent. Die Auswertung zeigt zudem, dass Frauen doppelt so häufig betroffen sind: Während 18 Prozent der weiblichen Versicherten 2022 mit Kopfschmerzen oder Migräne diagnostiziert wurden, waren es im selben Jahr nur neun Prozent der männlichen Versicherten.

Eine repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag der TK (27.11-14.12.2023, bundesweit, 1.405 Personen ab 18 Jahren) zeigt zudem, wie weit Kopfschmerzen verbreitet sind: 20 % leiden ein bis drei Mal im Monat unter Kopfschmerzen und sogar jede/jeder Achte (12 %) hat mindestens einmal pro Woche Kopfschmerzen. Als eine der häufigsten Ursachen für ihre Kopfschmerzen führten die betroffenen Befragten Muskelverspannungen an Kopf und Nacken an (64 %) - Frauen (71 %) deutlich häufiger als Männer (55 %).

„Das weibliche Gehirn reagiert deutlich intensiver auf sensorische Reize. Auch hormonelle Unterschiede spielen eine wichtige Rolle, was das Schmerzempfinden der Geschlechter betrifft. Dass Frauen wegen Wehleidigkeit mehr Kopfschmerzen und Migräne haben würden, ist also ein falsches Vorurteil“, sagt Prof. Dr. med. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel. Als weitere Auslöser von Kopfschmerzen wurden bei der Befragung außerdem zu wenig Flüssigkeit (63 %), das Wetter (53 %) sowie zu wenig oder schlechter Schlaf (52 %) genannt. Dass Stress oder seelische Belastungen zu Kopfschmerzen führen, gaben insgesamt 49 Prozent der Kopfschmerz-Betroffenen an - Frauen (56 %) häufiger als Männer (41 %).  

Migräne: Individuelle Behandlung entscheidend

Sechs Prozent der TK-Versicherten waren 2022 wegen Migräne in ärztlicher Behandlung. „Wer Migräne hat, ist dadurch oft stark im Alltag eingeschränkt. Die intensiven Beschwerden setzen Betroffene teils sogar für mehrere Tage außer Gefecht. Das belastet daher auch oft die Psyche“, so Göbel. Bei 15 % der Migränepatientinnen und -patienten wurde eine Migräne ohne Aura diagnostiziert, also Kopfschmerzattacken mit Begleitsymptomen wie Übelkeit, Lärm- oder Lichtempfindlichkeit. Weitere 19 % leiden unter der Migräne mit Aura, bei der neurologische Symptome wie Seh- oder Sprachstörungen der Schmerzattacke vorausgehen.

Zusatzinfo: Die „Migräne-App“ der Schmerzklinik Kiel und der TK hilft dabei, die Schmerztage zu reduzieren: In einem digitalen Kopfschmerztagebuch können Betroffene ihre Symptome und Anfälle dokumentieren. Neben Checklisten für die nächste Sprechstunde unterstützt die App dabei, Kopfschmerzexpertinnen und -experten wohnortnah zu finden, gibt präventiv und im Akutfall Hilfestellungen. Die App wurde bereits 700.000-mal heruntergeladen (weitere Infos dazu: https://www.tk.de/techniker/magazin/digitale-gesundheit/apps/migraene-app-2025392).

Pressemitteilung „TK-Daten: Frauen doppelt so häufig mit Kopf¬schmerzen oder Migräne diagnostiziert wie Männer“. Techniker Krankenkasse (TK), Hamburg, 11.3.2024 (https://www.tk.de/presse/themen/medizinische-versorgung/ambulante-versorgung/tk-daten-kopfschmerzen-2168128).

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