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Kliniken

Inflation: Vielen Krankenhäusern droht die Insolvenz

8.9.2022

Inflation, Personalmangel, drohende Insolvenz: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) schlägt Alarm. Mehr als die Hälfte der Kliniken schreiben rote Zahlen und bei knapp 40% drohen Insolvenzen. Man brauche jetzt einen Inflationsausgleich, sonst werden Standorte geschlossen.

Die Inflation und die extrem gestiegenen Energiepreise drücken auf die Bilanzen der Krankenhäuser. Diese Kostensteigerung können die Kliniken nicht weitergeben, weil die Preise staatlich reglementiert sind. Vorgesehen ist für 2022 nur eine Steigerung der Einnahmen für die Kliniken von 2,32%. Die Inflation liegt aber schon bei knapp 8% und wird auf 10% steigen. Hinzu kommen seit Jahren bekannte Probleme wie der chronische Personalmangel und die ausbleibende Investitionskostenfinanzierung der Länder.

Es sei völlig inakzeptabel, dass die Politik einfach hinnehme, dass bereits in diesem Jahr 60 % der Krankenhäuser rote Zahlen schreiben, heißt es in einer Pressemitteilung der DKG. Nach einer aktuellen Umfrage sehen knapp 40 % der Häuser ihre wirtschaftliche Situation so gefährdet, dass Insolvenzen drohen. Eine wirtschaftlich solide Finanzplanung sei derzeit unmöglich, und an vielen Orten drohe deshalb die Schließung von Krankenhäusern, so Dr. Gerald Gaß, DKG-Vorstandsvorsitzender. „Wir brauchen jetzt kurzfristige finanzielle Hilfe, und langfristig vernünftige Struktur- und Finanzierungsreformen. Wenn der Gesundheitsminister jetzt nicht hilft, wird sich der kalte Strukturwandel mit seinen Krankenhaus-Schließungen dramatisch weiter verschärfen,“ so Gaß.

Schnell und unbürokratisch

Andere energieintensive Unternehmen stütze der Staat in Milliardenhöhe. Zu allem Überfluss sind im Sommer die COVID-19-Hilfen ausgelaufen. Schnell und unbürokratisch müsse die Hilfe jetzt sein: Gaß stellt sich das in Form eines Rechnungsaufschlags auf die Krankenhausrechnungen vor. Langfristig müssen die Länder aus Sicht der DKG endlich ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach ausreichender Finanzierung der Klinik-Investitionskosten nachkommen. Seit Jahrzehnten tragen sie nur einen Bruchteil der Kosten.

Die DKG hat gemeinsam mit anderen Krankenhausgesellschaften die bundesweite Kampagne „Alarmstufe Rot“ gestartet, um auf die wirtschaftliche Bedrohung der Krankenhauslandschaft aufmerksam zu machen. Auch eine Petition habe man gestartet.

Pressemitteilung Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), September 2022
Pressemitteilung Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e. V. (VDK), September 2022

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