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Katzenhaarallergie

Künstliche Immunglobuline „schalten Symptome ab“

Katzenhaare gehören weltweit zu den häufigsten Auslösern von Allergien. Ein neuer Ansatz gegen diese Atemwegsallergien könnte einen Durchbruch bei den bisherigen Therapiekonzepten (Karenz, Symptomsuppression, allergenspezifische Immuntherapie) darstellen ‒ nämlich eine direkte Therapie mit künstlich hergestellten allergenspezifischen IgG-Antikörpern gegen das Allergen, wie Wissenschaftler der Uni Münster jetzt berichten.

Die Hyposensibilisierung kann in seltenen Fällen ‒ vor allem bei Katzenallergikern mit Asthma ‒ schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen. Deshalb wird die allergenspezifische Immuntherapie mit Katzenallergenen in Deutschland nur sehr eingeschränkt empfohlen und nur bei wenigen Patienten durchgeführt. „Eine wirksame, nebenwirkungsarme und einfache Allergietherapie ist jetzt möglicherweise in Sicht“, sagte Prof. Dr. med. Randolf Brehler, Leiter des Bereichs Allergologie, Berufsdermatologie und Umweltmedizin an der UKM Hautklinik, der im Auftrag der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an dem Projekt forscht. „Der neue Forschungsansatz setzt darauf, dass Patienten nicht mehr das Allergen selbst gespritzt wird, sondern gezielt die gegen das Allergen gerichteten, spezifischen IgG-Antikörper, die künstlich hergestellt werden können. Phase-II-Studien waren hoch erfolgreich, eine einzige Spritze mit diesen Antikörpern konnte die Allergie für einige Wochen regelrecht abschalten. Auch Hauttests zeigten, dass Patienten kaum noch allergisch auf Katzenallergene reagierten“, so Brehler. Weltweit steht nun eine größere Phase-III-Studie mit über tausend Patienten bevor. „Wenn die Wirksamkeit der Methode in dieser Studie bestätigt wird, ist das insgesamt ein großer Durchbruch für die Allergietherapie“, so Brehler. „Der Therapieversuch mit den künstlich hergestellten Immunglobulinen greift direkt in die Mechanismen der Allergiekaskade ein. Noch können wir allerdings nichts über die Langzeitwirkung, also eine möglichst lebenslange Unterdrückung der allergischen Reaktion, sagen.“

Pressemitteilung „Neuer Ansatz gegen Katzenhaar-Allergie“. Universitätsklinikum Münster, Juli 2021 (idw-online.de/de/news773246)

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