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Kardiovaskuläre Erkrankungen

Zusammenhang zwischen Darmmikrobiom und Vorhofflimmern

17.7.2023

Zahlreiche Arbeitsgruppen haben in jüngerer Vergangenheit gezeigt, dass das enterale Mikrobiom (Darmflora) als Risikofaktor kardiovaskulärer Erkrankungen in Frage kommt, z. B. bei Hypertonie oder Arteriosklerose. Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben nun gemeinsam mit internationalen Wissenschaftlern gezeigt, dass auch ein Zusammenhang zwischen Darmmikrobiom und Vorhofflimmern besteht.

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung und erhöht bei älteren Menschen das Risiko für Schlaganfälle und weitere schwerwiegende Komplikationen. Prof. Dr. med. Renate Schnabel (Hamburg) und ihre Arbeitsgruppe konnten in einer Studie zeigen, dass bei Vorhofflimmern bestimmte Bakterien vermehrt vorkommen – und zwar Bakterien von neun Gattungen bei Patienten mit bestehendem Vorhofflimmern und acht Gattungen bei Menschen, die die Rhythmusstörung später bekamen. Die größten Veränderungen wurden in beiden Patientengruppen bei den Gattungen Enorma, Bifidobacterium und Eisenbergiellea beobachtet. Da diese Veränderungen der Darmbakterien auch bei Patienten mit Bluthochdruck auftreten, werden die Wissenschaftler in Folgestudien der Frage nachgehen, ob eine veränderte Darmflora direkt Herzrhythmusstörungen auslösen kann oder sich durch den Bluthochdruck verändert und so dem Vorhofflimmern Vorschub leistet. (Thema: >kardiovaskuläre Erkrankungen)

Ihre Ergebnisse betrachten die Forscher als eine Grundlage für die Verwendung von Mikrobiomprofilen zur Vorhersage des Risikos von Vorhofflimmern. Bevor jedoch die Mikrobiomsequenzierung zur Vorbeugung oder gezielten Behandlung von Vorhofflimmern eingesetzt werden kann, sind noch umfangreiche Forschungsarbeiten erforderlich.

Pressemitteilung „Neues aus der Forschung: Zusammenhänge zwischen Darmmikrobiom und Vorhofflimmern entdeckt“. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), 3.7.2023 (https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/detailseite_137926.html).
* Palmu J et al.: Gut microbiome and atrial fibrillation-results from a large population-based study. EBioMedicine. 2023 May;91:104583 (DOI 10.1016/j.ebiom.2023.104583).

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