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Kardiovaskuläre Erkrankungen

DEGAM-Leitlinie stärkt ärztliche Beratung zur Herzprävention

31.12.2025

Beratung und gemeinsame Entscheidungsfindung sind zentrale Elemente, wenn es in der hausärztlichen Praxis um die Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen geht. Die dafür nötige Wissensgrundlage wird jetzt in einem Update der Leitlinie zur Risikoberatung von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) zusammengefasst.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den klassischen Beratungsanlässen in der hausärztlichen Praxis – und sind immer noch die häufigste Todesursache. Umso wichtiger, hier präventiv anzusetzen. Vor diesem Hintergrund hat die DEGAM vor fast zehn Jahren die erste S3-Leitlinie zur hausärztlichen Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention erstellt. Nun wurde die Leitlinie aktualisiert und mit neuen mehrsprachigen Patienteninformationen veröffentlicht. Im Mittelpunkt der Leitlinien-Empfehlungen zur Risikoberatung steht nach wie vor ein gesunder Lebensstil. Die Arbeit wurde vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert.

„Die gemeinsame Entscheidungsfindung ist eine der wichtigsten Grundlagen in der hausärztlichen Praxis. Dafür braucht es Wissen zur aktuell verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz. Mit unseren Leitlinien ermöglichen wir es, auf Grundlage dieser Evidenz eine gut informierte Entscheidung zu fällen“, kommentiert Prof. Dr. med. Eva Hummers, Präsidentin der DEGAM. „Gleichzeitig nehmen wir mit der Leitlinienarbeit unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr, indem wir abwägen, ob Interventionen zielführend und effizient sind.“

Beratung in der hausärztlichen Praxis

Die S3-Leitlinie richtet sich an Hausärztinnen und Hausärzte, die Patienten ohne manifeste kardiovaskuläre Vorerkrankung zu präventiven Optionen informieren. „Es war uns als Autorinnen und Autoren wichtig, den beratenden Aspekt ins Zentrum zu rücken. Das Ziel ist es, dass die Betroffenen selbstbestimmt entscheiden, welche Art der Prävention für sie am besten passt“, kommentiert Prof. Dr. med. Erika Baum, Past-Präsidentin der DEGAM und Autorin der Leitlinie.

Ihr Kollege, Dr. Jörg Haasenritter, Pflegewissenschaftler und Methodikexperte, ergänzt als koordinierender Autor der Leitlinie: „Eine Beratung zum individuellen kardiovaskulären Risiko ist dann erfolgreich, wenn die Patientinnen und Patienten die Optionen verstehen und einordnen können. Also zum Beispiel, dass Medikamente wie Statine eine wichtige Option sind – ebenso  wie Lebensstilfaktoren“.

Neue und übernommene Botschaften der Leitlinie

Die aktualisierte Leitlinie beinhaltet 28 Empfehlungen und vier Statements.

Die Sichtung der Evidenz hat gezeigt, dass die wichtigsten Botschaften im Vergleich zur Vorgängerversion gleich geblieben sind. Neu aufgenommen wurden folgende Empfehlungen: viel Bewegung (und wenig Sitzen!), möglichst geringer Alkoholkonsum und eine ausgewogene, möglichst pflanzlich basierte Ernährung. Neu ist zudem eine Empfehlung zum Absetzen von Statinen. Laut der Arbeitsgruppe berücksichtigt die neue Version jetzt auch die besonderen Belange von Menschen mit Diabetes, zwei oder mehr chronischen Erkrankungen, von Menschen mit einer Migrationsgeschichte sowie unterschiedliche Altersgruppen. Neu ist auch, dass die Arbeit an der Leitlinie von einem Patientenbeirat begleitet wurde.

Die S3-Leitlinie „Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention“ steht online zur Verfügung unter https://www.degam.de/leitlinie-s3-053-024

Pressemitteilung „Neue Leitlinie ‚Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention‘ veröffentlicht“. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), Berlin, 27.10.2025 (https://www.degam.de/pressemitteilung-detail/neue-leitlinie-hausaerztliche-risikoberatung-zur-kardiovaskulaeren-praevention-veroeffentlicht).

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