- Anzeige -
News

Jugend und Psyche

Stationärer Aufenthalt: Häufigster Grund für 15-24-Jährige sind psychische Erkrankungen

18.8.2022

Psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen waren im Jahr 2020 die häufigste Ursache für stationäre Krankenhausbehandlungen von jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren. 147.000 der 829.400 Krankenhauspatienten in dieser Altersgruppe wurden aufgrund dessen stationär behandelt.

Das waren knapp 18% aller Krankenhausbehandlungen bei den 15- bis 24-Jährigen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Die häufigsten Diagnosen stationärer Krankenhausbehandlungen 2020 bei 15- bis 24-Jährigen waren (in Klammern im Vergleich zu 2005): Psychische und Verhaltensstörungen 17,7% (12,4%), Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett 14,7% (19,8%), Verletzungen und Vergiftungen 14,4% (16,6%) und Krankheiten des Verdauungssystems 9,8% (10,7%).

Die Zahl stationärer Behandlungen von 15- bis 24-Jährigen aufgrund psychischer Krankheiten ist 2020 gegenüber dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 (169.500 Fälle) um rund 13% zurückgegangen - und damit genauso stark gesunken wie die Zahl der Krankenhausbehandlungen 2020 insgesamt. Innerhalb von 15 Jahren haben die stationären Behandlungen junger Patienten mit psychischen Krankheiten und Verhaltensstörungen jedoch zugenommen. Im Jahr 2005 wurden 135.100 junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren wegen psychischer Krankheiten stationär behandelt. Diese waren damals noch der dritthäufigste Behandlungsgrund. Ihr Anteil an allen Krankenhausbehandlungen junger Patienten ist innerhalb von 15 Jahren von gut 12% auf knapp 18% gestiegen.

Sonderfall 2020

Auf tiefer gegliederter Diagnoseebene waren sogenannte depressive Episoden 2020 der häufigste Behandlungsgrund für 15- bis 24-Jährige (23.200 Fälle). Zu den psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen zählen auch solche, die durch Alkohol bedingt sind. Sie umfassen unter anderem Folgen von Alkoholmissbrauch und akuten Alkoholvergiftungen wie Abhängigkeits- oder Entzugssyndrome. Unter den psychischen und Verhaltensstörungen waren diejenigen durch Alkohol mit 19.300 Behandlungsfällen die zweithäufigste Diagnose für 15- bis 24-Jährige. In weiteren 15.300 Fällen wurden wiederkehrende depressive Störungen bei 15- bis 24-Jährigen behandelt. Diese sind durch wiederholte depressive Episoden gekennzeichnet und waren 2020 die dritthäufigste Diagnose unter den psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen junger Menschen.

Destatis macht darauf aufmerksam, dass die Zahl stationärer Krankenhausbehandlungen im ersten Corona-Jahr 2020 in fast allen Bereichen rückläufig war. Die hohe Auslastung der Krankenhäuser durch COVID-19-Patienten, das Freihalten von Bettenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte führten dazu, dass „planbare“ Behandlungen verschoben wurden. Zudem vermieden vermutlich viele Menschen Krankenhausaufenthalte, wenn sie diese nicht als unbedingt notwendig erachteten.

Pressemitteilung Statistischen Bundesamtes (Destatis), August 2022

No items found.
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt