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Stoffwechsel

Identifizierung von Diabetes-Risikogruppen

In Deutschland leiden ungefähr sieben Millionen Menschen an einem Typ-2-Diabetes mellitus. Präventionsprogramme sind besonders wichtig, denn die Identifizierung von noch nicht erkrankten Personen, die ein hohes Erkrankungsrisiko aufweisen, könnte enorme Kosten für das Gesundheitssystem einsparen.  
Prof. Dr. med. Robert Wagner, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie sowie Leiter der Endokrinologischen Ambulanz der Universität Tübingen, hat die Daten von diabetesgefährdeten, aber noch nicht erkrankten Personen, die in den vergangenen 20 Jahren an der Universität Tübingen erfasst wurden, untersucht. Ausgewertet wurden Parameter wie: oraler Glucose-Toleranztest, Magnetresonanz-Messungen des Körper- und Leberfetts sowie genetische Testungen. Sein Team konnte sechs unterschiedliche Cluster identifizieren. In drei der Patienten-Cluster war die Wahrscheinlichkeit, an einem Diabetes zu erkranken, eher gering. Die drei anderen Patienten-Cluster jedoch zeigten ein hohes Erkrankungsrisiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes, inklusive schwerwiegenderer Verläufe und Krankheitsmanifestationen vor allem an Niere und Herz.
Bei einem Cluster entwickelten die Patienten trotz Risikofaktoren über viele Jahre keinen Diabetes. Als sie dann jedoch an einem Diabetes erkrankten, wiesen sie früh nach der Diagnose, und teilweise auch schon vor der Diagnose, schwere und chronische Nierenschäden auf.
Diese Erkenntnisse sind für frühzeitige Präventionsmaßnahmen sehr wichtig. „Sie könnten es beispielsweise möglich machen, auf einzelne Subtypen spezifisch zugeschnittene Überwachungs-, Präventions- und Therapieregime zu etablieren“, so Prof.  Dr. med. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM. „Aufgrund dieser wichtigen Arbeit zeichnen wir Prof. Dr. med. Robert Wagner mit dem diesjährigen Präventionspreis aus.“

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM), April 2021

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