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Herzinsuffizienz

Studie SODIUM-HF: Salzverzicht hat keine signifikanten Effekte

5.4.2022

Die diätetische Natriumrestriktion bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz hat keine signifikanten Auswirkungen. Das ist das Ergebnis der Studie SODIUM-HF, bei der die kardiovaskuläre Auswirkung von Salzverzicht nach zwölf Monaten untersucht wurde.

SODIUM-HF ist eine internationale, offene, randomisierte, kontrollierte Studie, in die Patienten an 26 Standorten in sechs Ländern (Australien, Kanada, Chile, Kolumbien, Mexiko und Neuseeland) aufgenommen wurden. Eingeschlossen wurden Patienten im Alter von 18 Jahren oder älter, die eine chronische Herzinsuffizienz (New York Heart Association [NYHA] Funktionsklasse 2‒3) hatten und eine optimal verträgliche leitliniengerechte medizinische Behandlung erhielten. Die Patienten wurden randomisiert entweder der üblichen Behandlung gemäß den lokalen Richtlinien oder einer natriumarmen Diät von weniger als 100mmol Natrium (<1.500mg/Tag) zugewiesen. Der primäre Endpunkt war die Kombination aus kardiovaskulär bedingter Krankenhauseinweisung, kardiovaskulär bedingtem Besuch in der Notaufnahme oder Tod jeglicher Ursache innerhalb von zwölf Monaten in der Intention-to-Treat(ITT)-Population (d.h., bei allen randomisierten Patienten). Bewertet wurde auch die Sicherheit in der ITT-Population.

Zwischen 2014 und 2020 wurden insgesamt 806 Patienten randomisiert einer natriumarmen Diät (n=397) oder der üblichen Behandlung (n=409) zugeteilt. Das Durchschnittsalter betrug 67 Jahre (Interquartilenbereich [IQR] 58 bis 74), 268 (33%) waren Frauen und 538 (66%) Männer. Zwischen der Baseline und dem Resümee nach zwölf Monaten sank die mediane Natriumaufnahme von 2.286mg/Tag (IQR 1.653 bis 3.005) auf 1.658mg/Tag (1.301 bis 2.189) in der Gruppe mit reduziertem Natriumgehalt der Nahrung und von 2.119mg/Tag (1.673 bis 2.804) auf 2.073mg/Tag (1.541 bis 2.900) in der Gruppe mit normaler Versorgung.

Verlängerung auf 24 Monate

Nach zwölf Monaten waren Ereignisse des kombinierten primären Endpunktes bei 60 (15%) von 397 Patienten in der Gruppe mit diätetischer Natriumrestriktion und bei 70 (17%) von 409 in der Gruppe mit üblicher Behandlung aufgetreten (Hazard Ratio [HR] 0,89; 95%-KI 0,63 bis 1,26; p=0,53). Auch bei Gesamtmortalität, kardiovaskulär bedingten Krankenhausaufenthalten oder Notaufnahmen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen mit oder ohne spezifischer diätetischer Natriumrestriktion. Sicherheitsrelevante Ereignisse wurden in keiner Gruppe im Zusammenhang mit der Studienbehandlung berichtet.

Bei ambulanten Patienten mit Herzinsuffizienz führte eine diätetische Intervention zur Verringerung der Natriumaufnahme, so deuten die Autoren ihre Studienresultate, zu keiner Verringerung der klinischen Ereignisse. Das SODIUM-HF-Team plant, die Nachbeobachtung auf 24 Monate zu verlängern.

Ezekowitz JA et al., The Lancet 2022 Apr 2; online first, DOI 10.1016/S0140-6736(22)00369-5

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