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Hepatozelluläres Karzinom

TACE mit deutlichem Überlebensvorteil in palliativer HCC-Situation

17.2.2022

Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) wird bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) als palliative und als neoadjuvante Therapie eingesetzt. Als Palliativtherapie soll sie Patienten im intermediären Stadium mit großem oder multinodulärem HCC angeboten werden, wenn keine kurativen Therapieoptionen durch Resektion oder Thermoablation vorliegen und extrahepatische Metastasen sowie Tumorinfiltration der Hauptstämme von V. portae und Lebervenen ausgeschlossen sind, fasst jetzt ein aktuelles Review zusammen.

Die TACE setzt eine erhaltene Leberfunktion (Child-Pugh A-B, optimal bis sieben Punkte) sowie einen guten Allgemeinzustand (ECOG 0) voraus, wie auch die aktuelle Leitlinie „Hepatozelluläres Karzinom und biliäre Karzinome“ feststellt. Die TACE kann als Bridging und auch zum Downstaging vor einer Lebertransplantation eingesetzt werden, um die hierfür erforderliche begrenzte intrahepatische Tumorausdehnung (Mailand-Kriterien) aufrecht zu erhalten oder zu erreichen. Bei palliativer Indikationsstellung zur TACE muss neben einer ausreichenden Leberfunktion auf negative Prognosefaktoren geachtet werden. Initial ist eine subtile angiographische Diagnostik des Versorgungsmusters und die Verwendung koaxialer Mikrokathetersysteme erforderlich. Die TACE muss dem Vaskularisationsmuster der Tumorherde angepasst und so selektiv wie möglich durchgeführt werden, um den Grad der Devaskularisation zu erhöhen und Nebeneffekte auf das umgebende Lebergewebe zu vermindern. Das Ziel der TACE bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom ist die möglichst vollständige und dauerhafte Devaskularisation aller Tumorherde. Review und Leitlinie stellen fest, dass die TACE mehrfach durchgeführt werden sollte, solange ein Ansprechen hierauf nachweisbar ist (CR, PR nach mRECIST) und behandelbare hypervaskularisierte Tumoranteile verbleiben. Dabei ist die Indikation zur Fortführung der TACE nach zwei Behandlungszyklen im Tumorboard zu überprüfen. Konventionelle TACE (Zytostatika und partikuläre Embolisate) sowie „drug-eluting“ TACE (Anthrazykline vorgeladen in kalibrierten Mikropartikeln) sind hinsichtlich der klinischen Ergebnisse, Überlebenszeit und Nebenwirkungen annähernd gleichwertig; die lokale Effektivität kann durch die DE-TACE etwas verbessert werden.

Durch konventionelle TACE konnte in der palliativen Situation gegenüber supportiver Therapie ein Überlebensvorteil für die Patienten von acht bis elf Monaten erzielt werden. Hierfür ist die Berücksichtigung aller Kontraindikationen sowie weiterer prognostisch ungünstiger Merkmale der Tumor- und Lebererkrankung erforderlich. Durch „drug-eluting“ TACE wird eine bessere lokale Response erzielt; ein Überlebensvorteil gegenüber mit konventioneller TACE behandelten Patienten konnte bislang nicht gezeigt werden. Das Ansprechen der HCC-Herde auf eine neoadjuvante Therapie verbessert die Prognose nach Lebertransplantation.

Huppert P. et al: Radiologe. 2022 Feb 16 (DOI 10.1007/s00117-022-00972-1 | PMID 35171312).
Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): S3 -Leitlinie Hepatozelluläres Karzinom und biliäre Karzinome (AWMF-Registernummer: 032-053OL, Stand: 22.6.2021.

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