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Gastroenterologie

Viszeralmedizin 2023: H. pylori-Prävalenz in Deutschland niedriger als erwartet

14.11.2023

Die Helicobacter pylori-Infektion ist die häufigste chronische bakterielle Infektion des Menschen und verursacht u.a. gastroduodenale Ulzera und über 90 % aller Magenkarzinomfälle. Eine bei dem Hamburger Kongress Viszeralmedizin 2023 vorgestellte Studie zeigt jetzt auf Grundlage vorläufiger Auswertungen einer nicht-repräsentativen Studienkohorte, dass die H. pylori-Prävalenz in Deutschland niedriger ist, als in früheren – meist rein serologischen – Erhebungen. Und dass die bisher dokumentierten Resistenzraten gegen den empirischen Einsatz Clarithromycin-basierter Eradikationstherapien sprechen.

Die Helicobacter pylori-Infektion ist die häufigste chronische bakterielle Infektion des Menschen und verursacht u.a. gastroduodenale Ulzera und über 90 % aller Magenkarzinomfälle. Eine bei dem Hamburger Kongress Viszeralmedizin 2023 vorgestellte Studie zeigt jetzt auf Grundlage vorläufiger Auswertungen einer nicht-repräsentativen Studienkohorte, dass die H. pylori-Prävalenz in Deutschland niedriger ist, als in früheren –meist rein serologischen – Erhebungen. Und dass die bisher dokumentierten Resistenzraten gegen den empirischen Einsatz Clarithromycin-basierter Eradikationstherapien sprechen.

Grundlage der Dokumentation regionaler Prävalenzen, Resistenzlagen und Eradikationsraten der H. pylori-Infektion in Deutschland war der Aufbau einer Biobank mit Blut- und Stuhlproben, Magenbiopsien und H.pylori-Isolaten am Nationalen Referenzzentrum Helicobacter pylori am Max von Pettenkofer-Institut der LMU.

Die in Hamburg vorgestellte, noch laufende multizentrische Querschnitts- und Verlaufsstudie rekrutiert aktuell an den Uniklinika in München (LMU und TUM), Tübingen und Hannover. Im Studienteil A wird die H.pylori-Prävalenz in einem nicht-selektionierten Teilnehmerkollektiv durch den serologischen Nachweis von Antikörpern gegen H. pylori und einen 13C-Atemtestzur Bestätigung einer aktiven Infektion bestimmt. Im Studienteil B erfolgt eine Gastroskopie mit standardisierter histopathologischer Begutachtung und Isolation des H. pylori Stammes mit Resistenztestung. Bis 12/2025 ist der Einschluss von 20000 Teilnehmern und ein Beobachtungszeitraum von 10 Jahren vorgesehen.

Die bisherigen Ergebnisse aus dem ersten Jahr der Rekrutierung (Stand: April 2023) basieren auf 2526 in die Studie eingeschlossenen Personen (Durchschnittsalter 44,2 Jahre, weiblich/männlich68,4 / 31,6 %). Die serologische Prävalenz für H. pylori lag in diesem Kollektiv bei 19,3 %, die Prävalenz der per Atemtest bestätigten aktiven Infektion bei 7,8 %, mit steigendem Trend in höheren Altersgruppen. 128Studienteilnehmer wurden in Teil B (Endoskopie) eingeschlossen. Die Antibiotikaresistenzraten in den H. pylori-Isolaten lagen bei 17.4 %(Clarithromycin), 18.6 % (Levofloxacin), 32.6 % (Metronidazol), 5.8 %(Rifampicin) und 0.0 % (Amoxicillin, Tetracyclin).

Macke L etal.: HelicoPTER – lokale Prävalenz, Therapieerfolg und Antibiotikaresistenz derHelicobacter pylori-Infektion in Deutschland (FV01, 14.9.2023). Viszeralmedizin2023 (77. Jahrestagung der DGVS mit Sektion Endoskopie, Herbsttagung derDeutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit denArbeitsgemeinschaften der DGAV und Jahrestagung der CACP). Hamburg,11.-16.9.2023 (https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/conferencepdf/126907/10.1055/s-00000094.pdf).

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