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Folgeerkrankungen

Pflanzenbasierte Ernährung senkt Mortalitätsrisiko bei Diabetes

11.11.2025

Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und versterben im Durchschnitt früher als Menschen ohne Diabetes. Ernährung spielt eine entscheidende Rolle im Krankheitsverlauf. Bislang war unklar, ob eine pflanzenbetonte Ernährung, bei der vorrangig Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen gegessen werden, auch für Menschen mit Typ-2-Diabetes einen klaren Überlebensvorteil bringt.

Zu einer vegetarischen beziehungsweise pflanzenbetonten Ernährung wird zwar von Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberatern ermutigt, doch stammen viele Belege aus der Allgemeinbevölkerung und nicht speziell aus Diabetes-Studien.

Ein Forschungsteam des Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ) in Düsseldorf ist dieser Frage nachgegangen und hat die Daten von 4.829 Teilnehmenden mit Typ-2-Diabetes aus der UK Biobank untersucht – einer der größten Gesundheitsstudien weltweit. Die Gesundheit der Teilnehmenden wurde über mehr als 11 Jahre verfolgt. Dabei zeigte sich: Personen mit einer stark pflanzenbetonten Ernährung hatten ein um 21 % niedrigeres Sterberisiko als jene, die weniger pflanzliche Lebensmittel verzehrten. Hingegen war eine ungesunde pflanzenbetonte Ernährung – geprägt von raffinierten Getreideprodukten, gezuckerten Getränken und frittierten Lebensmitteln – mit einem um 24 % erhöhten Sterberisiko verbunden.

„Unsere Studie zeigt, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes von einer pflanzenbetonten Ernährung profitieren können – vorausgesetzt, die Ernährung ist qualitativ hochwertig“, betont Prof. Dr. med. Michael Roden, wissenschaftlicher Geschäftsführer und Sprecher des Vorstands des DDZ sowie Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. „Pflanzenbetont heißt also nicht automatisch gesünder. Wichtig ist, bewusst auf nährstoffreiche Lebensmittel zu setzen.“

Für wen der Nutzen besonders groß ist

Die Forschenden schauten auch, ob sich die Zusammenhänge in bestimmten Diabetes-Subtypen unterscheiden. Solche Untergruppen sind wichtig, weil Menschen mit Typ-2-Diabetes sehr unterschiedlich betroffen sind – etwa was den Zeitpunkt der Diagnose, die Blutglukoseeinstellung oder den Bauchumfang betrifft. Besonders deutlich war der Nutzen einer pflanzenbetonten Ernährung bei Menschen mit höherer Langzeitglukose (HbA1c-Wert), größerem Bauchumfang, frühem Erkrankungsalter oder längerer Krankheitsdauer.

„Das deutet darauf hin, dass pflanzenbetonte Ernährungsformen besonders bei Menschen mit ungünstigen Stoffwechselwerten oder erhöhtem Risiko wirksam sind und einen wichtigen Beitrag zu einer personalisierten Ernährungsmedizin für Menschen mit Typ-2-Diabetes leisten können“, erklärt PD Dr. oec. troph. Sabrina Schlesinger, stellvertretende Direktorin des Instituts für Biometrie und Epidemiologie am DDZ und Seniorautorin der Studie.

„Bisher gibt es für Menschen mit Diabetes vor allem allgemeine Ernährungsempfehlungen – personalisierte Empfehlungen wären daher ein neuer und vielversprechender Ansatz“, ergänzt Edyta Schaefer, Erstautorin der Studie. Weitere Studien sind notwendig, um konkrete Ernährungsempfehlungen für unterschiedliche Diabetes-Subtypen abzuleiten.

Pressemitteilung „Pflanzenbetonte Ernährung kann das Leben mit Typ-2-Diabetes verlängern“. Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ), Düsseldorf, 12.9.2025 (

*  Schaefer E et al.:  Plant-Based Dietary Patterns Associated With Reduced Risk of All-Cause Mortality in Diabetes Subgroups: A Prospective Cohort Study From the UK Biobank. Diabetes Care. 2025 Aug 28:dc250344 (DOI 10.2337/dc25-0344).

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