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Feinstaub

Erster Lockdown 2020: Herzinfarktrate um 6% gesunken (USA)

Während des ersten Lockdowns 2020 in den USA ging die Anzahl der schweren Myokardinfarkte um 6% zurück. Grund dafür soll der geringere Feinstaubanteil im Homeoffice sein. Diesen Schluss legt eine Studie nahe, die bei den Scientific Sessions 2021 der American Heart Association (AHA) vorgestellt wurde, wie die Organisation in einer Pressemitteilung meldete.

Die an der Universität von Kalifornien durchgeführte Studie überprüfte die täglichen Messergebnisse zu Feinstaub mit der Partikelgröße von 2,5µm (PM2,5) der US-Umweltschutzbehörde aus den ersten vier Monaten 2020 und korrelierte diese mit Daten zur Häufigkeit von Herzinfarkten des „National Emergency Medical Services Information System“ und des US-Volkszählungsamtes. Die Forscher fanden heraus, dass im untersuchten Zeitraum 60.722 Herzinfarkte gemeldet wurden. Und dass die Zahl der Herzinfarkte durch eine PM2,5-Feinstaubreduktion um 10µg/m3 oder 6% sank, entsprechend 374 Herzinfarkten weniger pro 10.000 Personenjahre. „Diese Studie unterstreicht, wie wichtig es ist, die Luftverschmutzung zu reduzieren, was wiederum Herzinfarkte verhindern könnte“, sagte Sidney Aung, einer der beteiligten Forscher.

Sollte sich trotz der Einschränkungen der Analyse (Beobachtungsstudie, keine individuelle Datendifferenzierung, Herzinfarkt-Diagnose durch Rettungsdienstmitarbeiter, nicht primär Ärzte) herausstellen, sagte der Umweltmediziner und Epidemiologe Prof. Dr. Joel D. Kaufman aus Seattle, und bei der AHA verantwortlich für deren Grundsatzerklärung 2020 zur Luftverschmutzung, „dass die Reduktion verkehrsbedingter Luftverschmutzung während der COVID-Sperren tatsächlich zu einer Reduktion von Herzinfarkten geführt hat, deutet dies den Weg zu großen Veränderungen an, um Herzerkrankungen reduzieren zu können. Schließlich wissen wir, wie man Luftverschmutzungskonzentrationen reduzieren kann und haben gesehen, dass dies erfolgreich möglich ist. Dies könnte die Vorteile einer Verringerung der Luftverschmutzung als kosteneffektive Möglichkeit zur Verbesserung der Gesundheit verstärken“. Zudem bedeutet es auch, so Kaufman weiter, „dass die Reduktion der Verbrennung fossiler Brennstoffe, die ohnehin auf der Agenda steht, um den Klimawandel zu bekämpfen, bereits jetzt enorme gesundheitliche Vorteile mit sich bringen kann, selbst wenn es noch Jahre braucht, bis die Klimavorteile deutlich werden“.

Pressemitteilung AHA, November 2021

Aung S et al., Presentation P2315/3096, Scientific Sessions 2021; 13.‒15.11.2021

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