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Sprach- und Sprechstörungen: Zunahme seit 2010 um 52%

Immer mehr Kinder und Jugendliche haben Sprach- und Sprechstörungen, zeigen Daten der KKH Kaufmännischen Krankenkasse. So stieg die Zahl der 6- bis 18-Jährigen mit entsprechenden Diagnosen von 2010 bis 2020 um rund 52%.

Demnach sind fast 8% der Heranwachsenden betroffen, also etwa jedes 13., bei den 6- bis 10-Jährigen sogar jedes siebte Kind (etwa jeder elfte Junge und jedes 17. Mädchen). „Die Art der Ausprägung von Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen kann vielfältig sein“, erklärt Miriam Rappe, Expertin für Atem-, Sprech- und Stimmtherapie bei der KKH. „Das reicht vom Unvermögen, bestimmte Laute zu artikulieren, über Wortfindungsstörungen bis hin zu Problemen, Sätze zu bilden oder zu verstehen“.

Die KKH hat anonymisierte Daten ihrer Versicherten zwischen 6 und 18 Jahren mit der Diagnose F80 (ohne F80.2 und F80.3) nach ICD-10 von 2010 und 2020 erhoben (ohne F80.2 und F80.3) und analysiert. Im Jahr 2020 waren im Schnitt 7,6% der Kinder und Jugendlichen betroffen. Der Anteil in den verschiedenen Altersgruppen lag bei den 6- bis 10-Jährigen bei 15%, bei den 11- bis 14-Jährigen bei 5,2% und bei den 15- bis 18-Jährigen bei 2,1%.

Zur Frage der Auswirkungen des Homeschoolings während der Pandemie stellte die Logopädin Rappe fest: „Vielen Kindern und Jugendlichen fehlte durch ausbleibenden Schulunterricht, Distanz- und Wechselunterricht etwas Entscheidendes: der direkte kommunikative Austausch mit Gleichaltrigen. Von Erlebnissen berichten, miteinander diskutieren, spielen, Witze machen, auch streiten und damit Sprache und Sprechen trainieren - das fiel während der Lockdowns weg“. Hinzu komme, dass während der Pandemie Behandlungen bei Sprachauffälligkeiten nicht begonnen, frühzeitig beendet oder verzögert gestartet wurdenwerden konnten. Und so könnte der Trend zu mehr Sprachentwicklungsstörungen, der sich seit einigen Jahren abzeichnet, durch die Pandemie mit all ihren Kontaktbeschränkungen noch verstärkt werden.

Pressemitteilung KKH Kaufmännische Krankenkasse, Januar 2022

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