- Anzeige -
News

Energiekrise

4,5% der befragten Praxen in Deutschland bangen um ihre Existenz

1.2.2023

Mehr als 90% der Ärzte und Heilberufler berichten in einer aktuellen Umfrage der Hamburger Stiftung Gesundheit von spürbaren Auswirkungen der aktuellen Energiekrise in ihren Praxen. Die gestiegenen Energiekosten treffen viele ambulante Praxen so hart, dass 4,5% sogar um ihre Existenz bangen.

Weitere 34,4% der befragten Praxen (insgesamt 1.706 teilnehmende Leistungserbringer, Antwortquote 6,4%) beschreiben die Auswirkungen als erheblich. „Hochgerechnet auf die Gesamtheit der befragten Berufsgruppen würden somit derzeit etwa 16.000 Praxen akut um ihre Existenz bangen“, sagt Forschungsleiter Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann vom Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin und Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. „Sollte es zu Praxisschließungen in dieser Größenordnung kommen, wären die Folgen gerade in strukturschwachen Gebieten deutlich zu spüren“.

Um die steigenden Kosten bewältigen zu können, senken 70,4% der befragten Ärzte und Heilberufler die Raumtemperatur in ihren Praxen. 65,2% überwachen vermehrt den Strom- und Gasverbrauch, und 53,4% sparen Energie, indem sie vorhandene Geräte nicht nutzen. Um die Energiekosten bezahlen zu können, verschiebt zudem ein Drittel der betroffenen Praxen geplante Anschaffungen. Ein knappes Drittel der Responder muss zudem bereits an finanzielle Rücklagen gehen.

Existenzbedrohende Ausmaße

In vielen Fällen reicht dies aber nicht aus: Zahlreiche Ärzte und Heilberufler berichten, dass sie wichtige Kurse oder Leistungen wie Hausbesuche aus Kostengründen nicht mehr anbieten können. Andere verkürzen die Öffnungszeiten ihrer Praxen. 7,2% gaben an, dass sie Personal entlassen mussten oder kurz vor diesem Schritt stehen, um die gestiegenen Energiekosten zu kompensieren.

„Dass Praxen durch Energiepreissteigerungen in eine existenzbedrohliche Situation geraten, ist problematisch, denn sie sind essentiell für eine flächendeckende, rundum verfügbare und vergleichsweise günstige Versorgung der Bevölkerung“, so Obermann. Er rät zu konkreten Maßnahmen, um die ambulanten Praxen zu unterstützen: „Diese wichtigen Strukturen durch unkontrollierte Energiekosten zu gefährden wäre gesundheitspolitisch nicht sinnvoll“.

Pressemitteilung Stiftung Gesundheit, Januar 2023

No items found.
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt