- Anzeige -
News

COVID-19-Impfung

Starke Antikörper-Antwort auf Impfung nach vorhergehender SARS-CoV-2-Infektion

Dr. rer. nat. Christine Reinecke

Nach einer SARS-CoV-2-Infektion scheint eine Einzeldosis eines mRNA-Impfstoffs für den Immunschutz auszureichen, wie eine italienische Studie ergab. Allerdings wurden Antikörper gegen die Spike-Bindedomäne getestet und keine neutralisierenden Antikörper, die vermutlich besser mit einem Schutz korrelieren.

In der Nicht-Unterlegenheits-Studie sollte verifiziert werden, ob bei Personen mit überstandener SARS-CoV2-Infektion eine Einzeldosis des mRNA-Impfstoffs BNT162b2 (BioNTech/Pfizer) die gleiche Immunreaktion auslöst wie ein vollständiges Impfschema bei Infektions-naiven Personen. Es wurden 184 im Gesundheitswesen Beschäftigte mit überstandener SARS-CoV2-Infektion unmittelbar vor der zweiten Impfdosis und sieben bis zehn Tage danach gesampelt, wobei in der letzten Sampling-Runde auch SARS-CoV-2-naive Personen dazugenommen wurden.

Mit einem Immunoassay wurden Antikörper (einschließlich Immunglobulin G) gegen die SARS-CoV-2-Spike-Protein-Bindungsdomäne gemessen. Gemäß dem Hersteller können die spezifischen Einheiten pro Milliliter (U/ml) als äquivalent zu den Binding Antibody Units (BAU) pro Milliliter des internationalen Standards der WHO für SARS-CoV-2-Immunglobuline angesehen werden. Die Korrelation zwischen spezifischen U/ml und BAU/ml wurde bis 1.000 BAU/ml bestätigt.

Überdurchschnittlich hohe Antikörper-Titer

Nach einer Impfdosis lag der mediane Titer der spezifischen Antikörper bei Personen mit überstandener Corona-Erkrankung bei 30.527 U/ml (Interquartilbereich [IQR] 19.992–39.288), bei Personen mit einer asymptomatischen SARS-CoV-2-Infektion bei 19.368 U/ml (IQR 14.688–31.353; p = 0,032). Beide Zahlen lagen weit über dem medianen Antikörper-Titer nach komplettem Impfschema mit 1.975 U/ml (IQR 895–3.455; p ˂ 0,001). Die Antikörper-Titer waren bei den Personen leicht erhöht, die während der ersten Welle infiziert worden waren, d. h. 8 bis 11 Monate vor der Testung, verglichen mit denen, deren Infektion später verlaufen war (2–3 Monate; p = 0,017).

Die Impfnebenwirkungen waren im Mittel häufiger nach der zweiten als der ersten Impfung (0,95; 95%-Konfidenzintervall [95%-KI] 0,75–1,14 vs. 1,91; 95%-KI 1,63–2,19; p ˂ 0,001) und bei exponierten Personen verglichen mit Infektions-naiven Personen (1,63; 95%-KI 1,28–1,98 vs. 2,35; 95% KI 1,87–2,8; p = 0,015). Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine Einzeldosis des mRNA-Impfstoffs eine sehr starke Immunantwort bei seropositiven Personen hervorruft, so die Labormediziner. Nach einer Impfdosis wurden Antikörper-Titer erzeugt, die 10-fach über denen von Infektions-naiven Personen lagen, die ein komplettes Impfschema durchlaufen hatten. Eine Modifizierung der geltenden Impfschemata könnte die laufende Impfkampagne beschleunigen und die Nebenwirkungen bei dieser Subgruppe begrenzen.

Callegaro A et al., J Med Virol 2021; 93: 4612–4615; DOI: 10.1002/jmv.26982

No items found.
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt