Nach kurativen Operationen bei Patienten mit Kolorektalkarzinom (CRC) deuten die Ergebnisse einiger Studien auf ein schlechteres Überleben der adipösen CRC-Patienten hin. Die beim „World Congress on Gastrointestinal Cancers 2021“ von einer britischen Forschergruppe vorgetragene Analyse von 7.271 Darmkrebspatienten aus vier randomisierten kontrollierten Studien (MOSAIC, SCOT, PROCTOR-SCRIPT, CHRONICLE) zeigte, dass die kumulative Dosis, aber nicht die relative Dosisintensität der adjuvanten Chemotherapie die Überlebensergebnisse beeinflusste. Und dass die schlechteren Behandlungsergebnisse übergewichtiger CRC-Patienten durch eben diese verringerte kumulative Chemotherapie-Dosis erklärt werden könnten. Darüber hinaus zeigte die Gruppe, dass jeder Anstieg des Body-Mass-Index (BMI) um 5 kg/m2 zu einer Verringerung sowohl der Dosisintensität als auch der kumulativen Dosis der adjuvanten Chemotherapie um etwa 1 % führte. Diese Ergebnisse werden durch die gerade erneut bestätigte ASCO-Empfehlung gestützt, bei der kurativen Behandlung von übergewichtigen Krebspatienten die volle, am Körpergewicht ausgerichtete Chemotherapie-Dosis zu verwenden und keine Dosiskappung vorzunehmen
Slawinski C et al., The OCTOPUS consortium. Annals of Oncology 2021, Jul 1; 32 (Suppl. 3): 218–219, doi: 10.1016/j.annonc.2021.05.008, Abstract O-4, präsentiert beim „World Congress on Gastrointestinal Cancers 2021“ (WCGC 2021), 2. Juli 2021.