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Cannabis

Bundesärztekammer-Präsident: „Geplante Legalisierung ist erschütternd“

4.11.2022

Mit Nachdruck hat Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt die von der Bundesregierung geplante Cannabis-Legalisierung kritisiert. Er stellte die Argumentation der Bundesregierung in Frage und warnte vor einem vermehrten Zustrom von Notfallambulanzen und psychiatrischen Einrichtungen.

„Dass ein Gesundheitsminister die Legalisierung einer Substanz vorstellen muss, von der wir wissen, dass sie hirnorganische Veränderungen produziert, zu Verhaltensauffälligkeiten bei Jugendlichen führt, Abhängigkeiten produziert und psychische Veränderungen auslöst, ist erschütternd“, sagte er in einem Interview im ZDF-Mittagsmagazin am 26. Oktober 2022.

Es gebe keinen Grund, neben den beiden legalen Drogen Tabak und Nikotin eine dritte einzuführen. „Die Vorstellung, dass durch Regulierung, Legalisierung und Entkriminalisierung der Schaden verringert wird, ist nicht belegt – auch nicht durch Erfahrungen im Ausland“, so Reinhardt weiter. Schließlich ändere sich dadurch nichts an den gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums. Hinsichtlich der Erfahrungen mit der Cannabisfreigabe z. B. in Kanada stellte Reinhardt fest, dass „es zwar keinen sprunghaften Anstieg gab, aber einen deutlich beobachtbaren vermehrten Zulauf in Notfallambulanzen und in psychiatrischen Einrichtungen, und das ist ausgesprochen beunruhigend“.

„Der Hinweis, dass durch die Legalisierung von Cannabis ein höheres Steueraufkommen entstünde, ist fast schon zynisch“, sagte Reinhardt in Bezug auf erwartete Steuereinnahmen durch Cannabisprodukte im Bereich von bis zu 5 Mrd. Euro pro Jahr. Ziel müsse es vielmehr sein, die Verbreitung suchtauslösender Substanzen einzuschränken. Dazu sei unter anderem mehr Aufklärungsarbeit an Schulen notwendig. Zur deutschen Duldung von Alkohol und den damit verbundenen Spätfolgen äußerte sich Reinhardt nicht.

Pressemitteilung Bundesärztekammer, Oktober 2022

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