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Bluthochdruck

Rauchen ist wahrscheinlich für IPAH verantwortlich

30.6.2022

Rauchen trägt wahrscheinlich kausal zu der seltenen und schweren idiopathischen pulmonalarteriellen Hypertonie (IPAH) bei. Das ist das Ergebnis einer Analyse aus zwei Lungenhochdruckregister durch Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover.

Die Forscher aus Hannover verwendeten die Daten des COMPERA-Lungenhochdruckregisters, eines der weltweit größten Register dieser Art, und des britischen Lungenhochdruckregisters ASPIRE. Dabei wurden drei verschiedene Patientengruppen miteinander verglichen. Die erste Gruppe bestanden aus Patienten mit IPAH, die zeitlebens stark geraucht haben und bei denen die pulmonale Diffusionskapazität hochgradig eingeschränkt war. Zur zweiten Gruppe gehörten Betroffene mit einer klassischen Form der IPAH ohne eine hochgradig eingeschränkte Diffusionskapazität. Die dritte Gruppe bestand aus Menschen, die einen Lungenhochdruck im Rahmen einer Lungenerkrankung wie beispielsweise COPD, Emphysem oder Lungenfibrose entwickelt hatten.

„Wir stellten fest, dass die Gruppe der Raucher mit extrem eingeschränkter Diffusionskapazität in nahezu allen wichtigen Punkten der Gruppe mit Lungenhochdruck im Rahmen einer Lungenerkrankung ähnelte“, erklärt Studienleiter Prof. Dr. Marius Hoeper (Hannover) in einer Pressemitteilung der Uni. „Dies betraf unter anderem die Alters- und Geschlechtsverteilung, das schlechte Ansprechen auf medikamentöse Therapien und die Lebenserwartung“. Auf der anderen Seite unterschieden sich diese Patienten erheblich von der Gruppe klassischer IPAH, die überwiegend jünger war, besser auf medikamentöse Therapien ansprach und eine deutlich höhere Lebenserwartung hatte. Das Studienteam schlussfolgerte daraus, dass Patienten mit IPAH-Diagnose und Rauchervorgeschichte sowie stark eingeschränkter Diffusionskapazität von Patienten mit einer klassischen IPAH abgegrenzt werden sollten.

Denn: „Die Ergebnisse der Studie unterstützen die Hypothese, dass Rauchen eine direkte und schwerwiegende Schädigung der Lungengefäße hervorrufen kann“, so Hoeper weiter. Außerdem zeigen die Befunde, dass diese Art von Schädigung auch bei Patienten vorkommt, die keine typische „Raucherlunge“ haben. Einerseits sind die Daten relevant, weil sie eine vermeidbare Ursache für Lungenhochdruck belegen. Andererseits sind sie wichtig, weil sie Ärzten helfen, die Erkrankung besser zu verstehen und zu klassifizieren. „Die Erkenntnisse werden einen großen Einfluss auf die Durchführung zukünftiger Studien haben, und sie werden uns helfen, zukünftig die Betroffenen besser beraten und gezielter therapieren zu können“, betonte Hoeper.

Pressemitteilung Medizinische Hochschule Hannover, Juni 2022
Hoeper MM et al.; The Lancet Respiratory Medicine. 2022 Jun 28 (DOI 10.1016/S2213-2600(22)00097-2).

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