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Bildgebende Diagnostik

Dermatologie: EU-Innovationspreis für die Entwicklung des photoakustischen Scanners RSOM

Der Innovationspreis der Europäischen Kommission wurde jetzt an das Forschungs- und Entwicklungsprojekt INNODERM unter Leitung der Technischen Universität München für die konsequente Weiterentwicklung einer neuen optoakustischen Bildgebungsmethode für die Dermatologie ‒ der Raster-Scan Optoacoustic Mesoscopy (RSOM) ‒ vergeben, meldet die TU München in einer Pressemitteilung.

Mit einem RSOM-Scanner wird es möglich, Zell- und Gefäßstrukturen unter der Hautoberfläche sehr präzise zu untersuchen und Veränderungen zu erfassen. Das ist beispielsweise wichtig, um Größenveränderungen von Schuppenflechten, Ekzemen oder Melanomen zu bewerten. Mit bisherigen Ansätzen wie visuellen Untersuchungen, optischen Bildgebungsmethoden oder Ultraschall war dies nicht möglich. Optische Bildgebungsmethoden können nur einen Bruchteil der Tiefe erreichen, während Ultraschall keinen ausreichenden Kontrast bietet, um vergleichbare Informationen zu gewinnen. Aus den detaillierten Informationen, die der RSOM-Scanner über Vorgänge unter der Hautoberfläche liefert, lassen sich etwa Rückschlüsse darauf ziehen, ob Therapien anschlagen.

Bei der optoakustischen Bildgebung (auch photoakustische Tomografie genannt), die die Grundlage von RSOM ist, wird der photoakustische Effekt ausgenutzt. Das bedeutet, es werden Lichtpulse auf Gewebe gerichtet, von diesem absorbiert und schließlich in Ultraschallwellen umgewandelt. Diese werden gemessen und durch mathematische Verfahren in Bilder umgewandelt. Da unterschiedliche Moleküle jeweils auf einzigartige Weise auf farbiges Licht reagieren, lassen sich mit dieser Technik anatomische und biochemische Eigenschaften von Körpergewebe erkennen. Dadurch ist RSOM in der Lage, Details wie kleinste Blutgefäße, die Sauerstoffsättigung des Gewebes oder die Funktion des Endothels darzustellen. Darüber hinaus funktioniert das Verfahren ohne Kontrastmittel oder ionisierende Strahlung und ist dadurch besonders sicher und komfortabel für Patienten.

Ab Ende 2022 Endnutzergerät für Praxen

War RSOM anfänglich noch ein großer Laboraufbau, so konnte die Technologie mittlerweile als transportabler Scanner von der Größe eines medizinischen Ultraschallgeräts realisiert werden. Der Scanner wird weltweit an mehreren Universitätskrankenhäusern zu Forschungszwecken eingesetzt. Ende 2022 soll ein Gerät für den Einsatz in Arztpraxen und Krankenhäusern zertifiziert sein. Die Jury der EU lobte die technologischen Fortschritte von INNODERM und zeigte sich beeindruckt von der konsequenten Weiterentwicklung des Scanners zu einem kommerziellen Gerät durch den Projektpartner iThera Medical GmbH.

Pressemitteilung Technische Universität München, Dezember 2021

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