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Behandlungsresistente Depressionen

Ketamin-Infusionen lindern signifikant Symptome

15.9.2022

Ketamin bei behandlungsresistenten Depressionen wurde in einer Studie mit einer größeren Kohorte untersucht. Die Forscher aus Richmond (USA) stellten eine signifikante Verbesserung von depressiven Symptomen, Suizidgedanken und generalisierten Angstsymptomen.

Analysiert wurden anonymisierte elektronische Patientenunterlagen von 424 Patienten mit behandlungsresistenter Depression aus einer privaten Ketamin-Infusionseinrichtung mit mehreren Standorten über einen Zeitraum von knapp 3,5 Jahren. Die Infusionen wurden mit einer Ketamin-Anfangsdosis von 0,5 mg/kg/40 Minuten verabreicht, bei sechs Applikationen innerhalb von 21 Tagen. Erhaltungsinfusionen wurden je nach klinischem Ansprechen durchgeführt. Veränderungen der mit den etablierten Gesundheitsfragebogentools „Patient Health Questionnaire-9“ (PHQ-9, zur Bewertung von Depression) und „Generalized Anxiety Disorder-7“ (GAD-7, zur Bewertung generalisierter Angststörungen) erfassten Behandlungsergebnisse wurden unter Verwendung von Längsschnitt-Mehrebenenmodellen mit Kaplan-Meier-Schätzungen analysiert. Um a priori theoretisierte potentielle Moderatoren der Reaktion zu analysieren, verwendeten die Forscher logistische Regression.

Bei den Hauptergebnissen wurden im Laufe der Zeit signifikante Verbesserungen gegenüber dem Ausgangswert beobachtet (alle p<0,001). So wurde, basierend auf PHQ-9-Fragebogendaten, innerhalb von sechs Wochen nach Beginn der Infusion eine Ansprechrate von 50% und eine Remissionsrate von 20% für depressive Symptome dokumentiert. Die Ansprech- und Remissionsraten betrugen 72% bzw. 38% nach zehn Infusionen, und es gab eine 50%ige Verringerung der Symptomausprägung bei Selbstverletzungs-/Suizidgedanken innerhalb von sechs Wochen. Diese waren bei der Hälfte der Patienten nach sechs Infusionen überhaupt nicht mehr vorhanden. Schließlich wurde auch eine 30%ige Verringerung der Angstsymptome (gemäß GAD-7) erfasst.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Ketamin bei der Verringerung der Ausprägung von Selbstverletzungs-/Suizidgedanken, Depression und Angstzuständen wirksam ist. Die hohen Ansprech- und Remissionsraten entsprechen jenen von interventionellen Behandlungen in Gemeinschaftsstichproben von behandlungsresistenter Depression.

Oliver PA et al.; J Clin Psychiatry. September 2022

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