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Digitales Lernen in der Chirurgie: Präsenz unerlässlich, digitale Lernmethode gut akzeptiert

Digitale Lehre und Blended-Learning-Konzepte für die chirurgische Lehre haben sich als so vielversprechend erwiesen, dass sie in Zukunft fest in die Ausbildung implementiert werden. Das ist das Ergebnis einer vergleichenden Evaluation der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu den Erfahrungen mit den pandemiebedingt eingeführten Konzepten über mehrere Semester vor und seit Pandemiebeginn.

Dennoch sei die Präsenzunterrichtung für die Vermittlung psychomotorischer Lernziele und Schulung von Kommunikationsfähigkeiten unerlässlich. Die chirurgische Lehre beruht bereits im klinischen Studienabschnitt sowohl auf der Wissensvermittlung von Krankheitsbildern und deren Behandlung als auch auf der Weitergabe von psychomotorischen Fähigkeiten wie etwa dem chirurgischen Nähen. Im gesamten klinischen Studienabschnitt werden kommunikative Fertigkeiten und der professionelle Umgang mit Patienten geschult. Die Kontaktbeschränkungen im Zuge der COVID-19-Pandemie stellten seit dem Sommersemester (SoSe) 2020 die chirurgische Lehre vor neue, kurzfristig umzusetzende Herausforderungen. Hierzu gehörten die zügige Implementierung digitaler Lerninhalte sowie die Ausarbeitung neuer Hygienekonzepte für Lehre und Prüfungssituationen. Diese Maßnahmen zur Umstrukturierung der chirurgischen Lehre sowie deren Evaluation durch die Studierenden an der Universitätsmedizin Mainz im SoSe 2020 sowie im Wintersemester (WiSe) 2020/2021 wurden systematisch aufgearbeitet. Die Evaluationsergebnisse wurden mit denen des SoSe 2019 verglichen. Zudem wurde am Ende der jeweiligen Semester eine Online-Befragung unter den chirurgischen Lehrbeauftragten der Deutschen Medizinstudiengänge (n=39) durchgeführt, um Erfahrungen und Herangehensweisen an die veränderte Situation zu vergleichen.

Wertvoll: Asynchron abrufbare Lehreinheiten

Es zeigte sich, dass die chirurgische Lehre an allen teilnehmenden Universitäten stattfand. Insgesamt wurde die digitale Lehre von Studierenden und Lehrenden gut angenommen. Auch auf kurzfristige Änderungen der Kontaktbeschränkungen wurde durch die operativen Fächer reagiert. Sowohl Studierende als auch Lehrende vermissen den Präsenzunterricht (SoSe 2020 36%, WiSe 2020/2021 40%). Die neuen Lehrmethoden wurden positiv aufgenommen (SoSe 2020 45%, WiSe 2020/2021 40%) und der Wunsch, diese fest zu implementieren, wurde deutlich (WiSe 2020/2021 60%). Insbesondere die asynchron abrufbaren Lehreinheiten erfreuten sich innerhalb und außerhalb des Semesters großer Beliebtheit.

Hanke LI. et al.: Zentralbl Chir 2021 Dec; 146(6): 586‒596, DOI 10.1055/a-1675-3955, PMID 34872114

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