Die retrospektive, multizentrische Kohortenstudie untersuchte den Einfluss des hoch dosierten GLP-1-Rezeptoragonisten Liraglutid (3 mg) auf den Gewichtsverlust bei Erwachsenen, die nach einer bariatrischen Operation suboptimal angesprochen oder an Gewicht zugelegt hatten. Darüber hinaus führte die Forschergruppe eine systematische Überprüfung und Metaanalyse zum Thema Gewichtsreduktion durch Liraglutid durch.

Insgesamt wurden 119 Patientinnen und Patienten (Durchschnittsalter 41,03 ± 11,2 Jahre, 71,4 % weiblich) mit ungenügendem Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme nach einen adipositaschirurgischem Eingriff in die Studie eingeschlossen. Alle erhielten eine medikamentöse Therapie mit 3 mg Liraglutid. Der mittlere prozentuale Gewichtsverlust in der gesamten Kohorte betrug 5,6 ± 2,6 % nach 12 Wochen und 9,3 ± 3,6 % nach 24 Wochen mit einer signifikanten Verringerung des Bauchumfangs (p < 0,0001). Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden nicht berichtet. Die Metaanalyse umfasste 6 bzw. 5 Arbeiten zur Veränderung des Körpergewichts bzw. des BMI nach der Behandlung mit dem Inkretinmimetikum. Sie zeigten zusammengefasst eine erhebliche Reduktion des Körpergewichts (7,9; KI - 10,4; - 5,4, p < 0,0001) und des BMI (3,09; KI 3,89; - 2,28, p < 0,0001).

Die Autorengruppe kommt zu dem Schluss, dass der Einsatz des GLP1-Rezeptoragonisten eine praktikable Option ist, um einen signifikanten Gewichtsverlust auch bei Personen zu erzielen, die zuvor keine gute Ergebnisse bei einer bariatrischen Operation hatten. Die Einbeziehung von Inkretinmimetika in einen multimodalen, sequentiellen Ansatz zur Behandlung von Adipositas erweist sich aus Sicht der Gruppe als vielversprechend.