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ADHS

Blutdrucksenker Amlodipin zur ADHS-Therapie?

21.5.2025

Die derzeitigen Behandlungsmethoden bei ADHS haben häufig Nebenwirkungen, ein hohes Missbrauchspotenzial und eine Nichtansprechrate von 25 %. Dies unterstreicht den Bedarf an neuen Therapien. Eine isländische Forschungsgruppe hat nun gezeigt, dass Amlodipin, ein Kalziumkanalblocker vom L-Typ, eine mögliche Grundlage für die Entwicklung einer neuartigen ADHS-Behandlung ist.

In den verwendeten Tiermodellen reduzierte Amlodipin die Hyperaktivität von spontan hypertensiven Ratten und verringerte zudem sowohl Hyperaktivität als auch Impulsivität bei Zebrafischen mit ausgeschaltetem adgrl3.1-Gen (was bei diesem ADHS-Tiermodell mit Hyperaktivität, Impulsivität und Aufmerksamkeitsdefiziten in Zusammenhang steht).

Amlodipin passiert außerdem die Blut-Hirn-Schranke und verringert so die telencephale Aktivierung. Entscheidend ist, dass die Mendelsche Randomisierungsanalyse (MR) der isländischen Gruppe ADHS mit genetischen Variationen in den Untereinheiten des Kalziumkanals vom L-Typ (α1-C; CACNA1C, β1; CACNB1, α2δ3; CACNA2D3) in Verbindung brachte, auf die Amlodipin abzielt, während die Analyse des polygenen Risikoscores eine Linderung der Symptome bei Personen mit hoher genetischer Belastung für ADHS zeigte.

Das Forschungsteam fasst zusammen, dass Amlodipin Hyperaktivität und Impulsivität bei Zebrafischen sowie Hyperaktivität bei Nagetiermodellen mit ADHS wirksam reduziert. Damit wurde ein neuer Ansatz zur Untersuchung der Polypharmakologie mittels Drug-Target-MR implementiert und die Wirkung von Amlodipin auf ADHS anhand menschlicher genetischer Daten validiert und mildernde Effekte in einer menschlichen Population nachgewiesen. Nach dem Kenntnisstand der Gruppe ist dies die erste Mendelsche Randomisierungsstudie unter Verwendung von Instrumentvariablen aus mehreren Arzneimittel-Ziel-Genen. Ihre Schlussfolgerung: Wirkungen von Amlodipin, hauptsächlich durch die Modulation von L-Typ-Calciumkanälen und verwandten Signalwegen entstehend, haben das Potenzial, verfeinert und zu einem neuartigen therapeutischen Ansatz für eine neuartige Behandlung von ADHS beim Menschen weiterentwickelt zu werden.

Þorsteinsson H et al.: Validation of L-type calcium channel blocker amlodipine as a novel ADHD treatment through cross-species analysis, drug-target Mendelian randomization, and clinical evidence from medical records. Neuropsychopharmacology. 2025 Feb 14 (DOI 10.1038/s41386-025-02062-x).

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