Erstmals hat die European Society of Cardiology (ESC) ein „Clinical Consensus Statement“ zur Wechselbeziehung von mentaler Gesundheit und kardiovaskulären Erkrankungen veröffentlicht.
Die eindeutige Botschaft: Psychische und kardiovaskuläre Gesundheit sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig.
Die ESC fordert deshalb einen Kulturwandel in der täglichen Praxis: Das systematische Screening auf psychische Symptome wie Depression oder Angst sollte in der kardiologischen Versorgung zur Routine werden, ebenso wie die Beurteilung des kardiovaskulären Risikos bei Patienten und Patientinnen mit psychischen Erkrankungen, inklusive der Etablierung multidisziplinärer „Psycho-Cardio-Teams“.
Außerdem wäre eine ganzheitliche, personenzentrierte Betrachtung notwendig, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern. Für Hausärzte und Hausärztinnen bedeutet dies, die psychische Gesundheit als festen Bestandteil der kardiovaskulären Risikobewertung und Nachsorge zu begreifen.