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Kongress-Ticker

Allgemeinmedizin und spezialisierte Herz-Teams

Die stille Revolution in der Herzklappen-Medizin: Zunehmend minimalinvasiv und sicher

20.11.2025

Die Behandlung von Herzklappenerkrankungen hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Minimalinvasive Katheterverfahren sind für eine stetig wachsende Patientengruppe zur Standardtherapie geworden und prägen zunehmend die Überweisung und die Nachsorge in der hausärztlichen Versorgung.

Die aktualisierten europäischen Leitlinien zur Behandlung von Herzklappenerkrankungen (2025 ESC/EACTS Guidelines for the management of valvular heart disease) empfehlen nun eine Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ab 70 Jahren als Standardoption, sofern die Anatomie geeignet ist.Für viele jüngere Senioren eröffnet dies eine schonendere Alternative zur offenen Operation. Ein Paradigmenwechsel betrifft auch die asymptomatische Aortenstenose: Für ausgewählte Hochrisikopersonen empfehlen die Leitlinien erstmals eine frühe Intervention statt Abwarten – mit dem Ziel, den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen.

Aktuelle Studienergebnisse

Die VANTAGE-Studie zeigt für die neue Navitor-Klappe gute Ergebnisse, auch bei niedrigem und intermediärem Risiko. Die DOUBLE-CHOICE-Studie bestätigt, dass ein minimalistisches Vorgehen ohne Sedierung nicht unterlegen ist und die Erholung beschleunigen kann. Zwar schnitt die ACURATE neo2-Klappe in dieser Studie besser ab als Evolut, allerdings wurde sie inzwischen vom Markt genommen.

Klappentherapie nur im Verbund

Die Leitlinien unterstreichen außerdem, dass komplexe Klappeneingriffe nur in spezialisierten Hochvolumen-Zentren erfolgen sollten. Herz-Teams aus Kardiologie und Herzchirurgie sind verbindlich vorgeschrieben, um individuelle Risiken, anatomische Besonderheiten und langfristige Strategien abzustimmen. Darüber hinaus enthalten sie u. a. erweiterte Empfehlungen zu geschlechtsspezifischen Überlegungen bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten. Auch wird die zunehmend wichtige Rolle anerkannt, die fortschrittliche Bildgebungstechniken wie 3D-Echokardiografie, kardiale Computertomografie und kardiale Magnetresonanztomografie bei der Untersuchung und Beurteilung von Patienten und Patientinnen mit Herzklappenerkrankungen spielen. Die hausärztliche Versorgung bleibt die erste Anlaufstelle, wenn Symptome wie Belastungsdyspnoe, Angina pectoris oder Synkopen auftreten – und sie ist entscheidend in der Nachsorge. Hierzu zählen die Überwachung auf Komplikationen wie Prothesenendokarditis, die konsequente Behandlung von Begleiterkrankungen, das Einstellen des Blutdrucks und die Kontrolle der Antikoagulation bei mechanischen Klappen. Der Handlungsauftrag für Allgemeinmediziner: frühzeitiges Erkennen und Überweisen an spezialisierte Zentren, gefolgt von einer strukturierten Langzeitbetreuung.

Präsentation „VANTAGE-30-Day and 1-Year Outcomes“ (Session: Late Breaking Clinical Science: advances in valvular heart disease)

Präsentation „DOUBLE-CHOICE: Anesthesia strategies and self-expanding valve types for TAVI“ (Session: HOT LINE 1)

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