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Kongress-Ticker

Atopische Dermatitis

Mit Dupilumab den atopischen Marsch stoppen

17.11.2023

Mit der Aktualisierung der S3-Leitlinie „Atopische Dermatitis“ liegen nun detailliertere Angaben zu den neuen Systemtherapeutika in der Behandlung mittelschwerer bis schwerer Formen vor – so auch die aktuellsten Empfehlungen und Studiendaten zu Dupilumab in der Langzeittherapie der AD sowie beim Hand- und Fußekzem.

Um den atopischen Marsch – von der Neurodermitis bis hin zum Asthma – zu verhindern, der besonders Kinder mit einem early onset der Typ-2-Inflammation (1. Lebensjahr) betreffe, sei ein Vorgehen nach dem Motto „Hit hard and early“ nötig, erklärte Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann (Augsburg). Wichtigste präventive Maßnahme sei der Schutz der Hautbarriere durch wirkstofffreie topische Basistherapeutika wie Emollientien, die bei Kindern bis zum 12. Lebensjahr sogar von der GKV erstattet werden. Auch Provokationsfaktoren wie bekannte Trigger, Tabakrauch und hautreizende Kleidung sowie Aeroallergene bei darauf Sensibilisierten sollen gemieden werden, so die klare Leitlinienempfehlung. „Denn Kinder, deren Mutter und Großmutter geraucht haben, haben ein 2,5-fach erhöhtes Asthma-Risiko“, so die Expertin. Sind die in Stufe 2 der AD-Therapie eingesetzten topischen Glukokortikosteroide oder Calcineurin-Inhibitoren nicht ausreichend, ist in Stufe 3 gemäß S3-Leitlinie die zusätzliche Systemtherapie mit Antikörpern oder JAK-Inhibitoren vorgesehen. Ab einem Alter von 12 Jahren, bei schwerer AD ab 6 Monaten, wird der monoklonale Antikörper Dupilumab für die Langzeitbehandlung empfohlen, der die Typ-2-Zytokine IL-4 und -13 adressiert, die bei Entstehung und Persistenz der AD eine wichtige Rolle spielen. Umfassende Studiendaten zeigen unter Therapie mit Dupilumab ein anhaltendes Ansprechen mit signifikanter Verbesserung von Hautläsionen (EASI-75 bei < 12-Jährigen: 70 %), Pruritus und Lebensqualität. In einer Metaanalyse konnte zudem gezeigt werden, dass Dupilumab (vs. Placebo) Personen mit AD signi­fikant vor der Entstehung von Allergien schützt (Inzidenzrate 0,63).

„Ebenfalls wichtig ist, AD-typische somatische und psychische Komorbiditäten wie Nahrungsmittelallergien, Asthma oder Depressionen zu berücksichtigen“, betonte die Expertin. Bei koexistentem Asthma könne mit Dupilumab sogar doppelt angegriffen werden, wie Studiendaten belegen: Unter 300 mg Q2W verbesserte sich die AD nach 16 Wochen bei 56,2 % und das Asthma bei 38,7 % der Behandelten.

Dupilumab bei Hand- und Fußekzem

Mittelschwere/schwere sowie chronische/rezidivierende Hand- und Fußekzeme bedürfen gemäß S2k-Leitlinie ebenfalls einer systemischen immunmodulierenden Therapie. Auch hier wird Dupilumab empfohlen, untermauert durch aktuelle Daten der Studie LIBERTY AD HAFT, so PD Dr. med. Andreas Pinter (Frankfurt/Main). Von 67 mit Dupilumab Behandelten mit chronischem atopischem Hand-/Fußekzem erreichten in Woche 16 mit 40,3 % signifikant mehr den primären Endpunkt „IGA 0/1“ als unter Placebo (16,7 %; n = 66). Auch der Juckreiz verbesserte sich signifikant bei jedem Zweiten (vs. 13,6 % unter Placebo), ebenso weitere patientenberichtete Endpunkte wie Schmerzen, Lebens- und Schlafqualität – und das bereits nach 2 Wochen. Rescue-Medikamente, v. a. Kortikosteroide, wurden unter Dubilumab kaum angewendet (3 % vs. 20 %).

Presseveranstaltung „Von Kopf bis Fuß: Update Dupilumab in der Therapie der atopischen Dermatitis“ (Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH)

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