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Kongress-Ticker

FRANKFURT / Main – November

Neues aus der Wissenschaft

Dr. rer. nat. Reinhard Merz

27.11.2025

Die Beiträge zu „Neues aus der Wissenschaft“ hatten diesmal vorwiegend sehr praxisrelevante Themen im Fokus – wie die bei Frauen im perimenopausalen Alter häufige Insomnie. Prof. Dr. med. Petra Stute (Bern) präsentierte eine Subgruppenanalyse der Phase-III-Studie NCT03545191, in der 117 Patientinnen im Alter von 47 bis 55 Jahren mit Insomnie untersucht wurden.

Die randomisierte, doppelblinde Untersuchung verglich den Orexin-­Inhibitor Daridorexant mit Placebo über 3 Monate. Die 50-mg-Dosis reduzierte die polysomnografisch gemessene Wachzeit nach Schlafbeginn und die Einschlaflatenz, steigerte die subjektive Gesamtschlafzeit und verbesserte tagsüber erfasste Funktionsparameter. Diese explorative Analyse deutet auf eine klinisch relevante Wirksamkeit und gute Sicherheit von Daridorexant bei Frauen im klimakterischen Übergang mit Insomnie.

Parallel dazu wurde eine prospektive Mixed-Methods-Studie von Janine Hafner (Furtwangen) vorgestellt. Sie untersuchte die Effektivität eines 3-wöchigen strukturierten Ernährungsprogramms („Body Re:set“) zur Linderung klimakterischer Beschwerden. Die 37 Frauen (im Median 49–50 Jahre) absolvierten eine pflanzenbasierte, ballaststoffreiche und antiinflammatorisch ausgerichtete Intervention. Prä-/Post-Erhebungen mittels Menopause Rating Scale und Gesundheitsfragebögen zeigten eine signifikante Symptomreduktion: Die Zahl der Teilnehmerinnen mit schweren Beschwerden sank von 24 auf 4, während die Gruppe ohne/mit milden Symptomen von 14 auf 36 anstieg. Damit liefert die Studie Evidenz für Ernährung als nicht-pharmakologische Option zur Symptomkontrolle.

Dr. med. Elena Pavicic (Bern) stellte eine Follow-up-Analyse der Bern Cohort Study zum Zusammenhang zwischen Herzfrequenzvariabilität (HRV), chronischem Stress und biofunktionellen Altersmarkern vor. Bei den ≥ 35-Jährigen zeigten sich deutliche negative Korrelationen zwischen chronologischem Alter und HRV-Parametern, wohingegen kein signifikanter Zusammenhang zwischen HRV und dem biofunktionalen Alter (BFA) nachweisbar war. Zudem standen biofunktionelle Leistungsparameter, etwa Reaktionszeit und Tapping-Frequenz, in signifikanter Beziehung zur HRV, was die Relevanz autonomer Regulation für physische und psychomotorische ­Vitalität unterstreicht. Insgesamt belegt die Studie den Wert der HRV als sensitiven physiologischen Marker im Kontext gesundheitsbezogener Funktionalität, ohne jedoch allein die Komplexität biofunktionalen Alterns abzubilden, und unterstützt deren Integration in multidimensionale Assessments der Midlife-Gesundheit.

Session „Neues aus der Wissenschaft“ unterstützt von Laborarztpraxis Rhein-Main MVZ GbR und Besins Healthcare Germany GmbH

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