Das therapeutische Paradigma beim HER2+ metastasierten Mammakarzinom verschiebt sich von linearen Sequenzen hin zu adaptiven, biologisch begründeten Strategien. Mit ADCs wie T-DXd und TKIs wie Tucatinib stehen heute hochwirksame Substanzen zur Verfügung.
Das Lunch-Symposium „Die Wechseljahre als fachübergreifende Herausforderung“ stellte die Notwendigkeit einer integrativen Versorgung peri- und postmenopausaler Patientinnen eindrucksvoll heraus. Eine Hausärztin, eine Kardiologin und eine Gynäkologin zeigten anhand eines praxisnahen Fallbeispiels (52-jährige Patientin mit vasomotorischen Symptomen, Schlafstörungen, gestiegenem Blutdruck, BMI 30, erhöhtem Lp(a) und metabolischen Veränderungen) die Komplexität menopausaler Beschwerden im Alltag.
Zentral war die Botschaft, dass die Menopause nicht ausschließlich ein gynäkologisches Thema darstellt, sondern ein kardiometabolisches, neurologisches und psychosoziales Syndrom mit weitreichenden Implikationen für die Langzeitmorbidität. Präsentierte Daten aus großen Kohortenstudien verdeutlichten geschlechtsspezifische Unterschiede: Ab der vierten Lebensdekade kommt es bei Frauen zu einem steileren Blutdruckanstieg sowie zu ungünstigen Lipidverschiebungen (Anstieg von LDL-, Non-HDL-Cholesterin und Triglyceriden). Gleichzeitig nimmt die kardiovaskuläre Vulnerabilität bei Frauen bereits bei niedrigeren systolischen Blutdruckwerten zu. Die Referierenden betonten damit die pathophysiologische Bedeutung des rückläufigen endogenen Estrogens, das in der reproduktiven Phase einer Frau unter anderem über RAAS-Modulation, endothelprotektive Effekte und antiinflammatorische Mechanismen zur vaskulären Stabilität beiträgt.
Frauen sehen oft keinen Zusammenhang
Das Fallbeispiel zeigte zudem, dass unspezifische Symptome wie Gelenkbeschwerden, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und zentrale Adipositas häufig initial nicht als hormonell getriggert erkannt werden. In der Diskussion wurde deutlich, dass das diagnostische und therapeutische Vorgehen multiprofessionell sein muss: gynäkologische Beurteilung der Zyklusdynamik und Indikation zur Hormontherapie, kardiologische Risikoabschätzung inklusive moderner Bildgebung bei fraglichem Belastungs-EKG, internistische Einordnung metabolischer Parameter sowie psychosomatische bzw. verhaltenstherapeutische Interventionen bei affektiven Symptomen.
Die Referentinnen betonten die Bedeutung frühzeitiger Risikostratifikation, einschließlich Bestimmung von Lp(a) und ggf. frühzeitiger Lipid- und Blutdrucksenkung. Gleichzeitig wurde der „Window-of-Opportunity“-Ansatz zur Hormontherapie hervorgehoben – insbesondere für kardiovaskuläre Prävention und Lebensqualitätsverbesserung –, jedoch mit differenzierter Abwägung bei Blutungsanomalien und vaskulären Risiken.
In Summe unterstrich das Symposium die Relevanz eines abgestimmten interdisziplinären Managements, um Patientinnen in der Menopause evidenzbasiert, personalisiert und langfristig gesundheitsorientiert zu begleiten.
Lunch-Symposium „Heiß diskutiert – Die Wechseljahre als fachübergreifende Herausforderung“ (Veranstalter: Astellas Pharma GmbH)