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Kongress-Ticker

Einstellen des Blutzuckers

Tirzepatid bei Diabetes und Adipositas

24.1.2025

Der GIP/GLP-1-Rezeptoragonist Tirzepatid verspricht eine mit der Adipositas-Chirurgie vergleichbare Gewichtsreduktion. Eine niedergelassene Diabetologin zeigte, dass davon vor allem Personen mit Typ-2-Diabetes und Adipositas profitieren, bei denen häufig die Einstellung des Blutzuckers erschwert ist.

Ein 59-jähriger adipöser Patient war an die diabetologische Facharztpraxis in Aschaffenburg überwiesen worden, weil sich die Blutzuckerwerte nach 2 Jahrzehnten Typ-2-Diabetes (T2D) trotz mehrerer Medikamente weiter verschlechtert hatten. Der HbA1C-Wert war unter einer Kombination aus Insulin lispro, Metformin 1 000 mg (1-0-1), Dapagliflozin 10 mg (1-0-0) und Semaglutid (1 mg/Woche) auf 10,3 % gestiegen. Der Patient hatte mehrere Komorbiditäten (Hypertonie, Katarakt, Hyperlipidämie, Hypertriglyceridämie, Steatohepatitis). Sie waren auch auf die anhaltende Adipositas zurückzuführen. Das Körpergewicht war seit 1995 nur selten auf unter 100 kg gefallen. Bei der Überweisung lag es bei 109,7 kg (BMI 35).

Wegen der günstigen Ergebnisse der SURPASS-2-­Studie, in der Tirzepatid (15 mg/Woche) das Körpergewicht stärker gesenkt hatte als Sema­glutid (1 mg/Woche), entschied sich die Diabetologin Dr. med. Inga-Nadine Kummer zum Wechsel auf das Twincretin, das neben dem GLP-1- auch den GIP-Rezeptor stimuliert. Es erfolgte eine langsame Titrierung der Dosis über 21 Wochen von 2,5 mg/Woche auf 15 mg/Woche.

Der Erfolg: Rückgang des HbA1C-Werts innerhalb von 2 Quartalen auf 7,2 %. Das Körpergewicht sank auf 95 kg. Zudem besserten sich die Blutdruckwerte von 151/95 mmHg auf 139/89 mmHg, die Triglyceride sanken von 163 mg/dl auf 121 mg/dl. Gleichzeitig konnte die tägliche Insulindosis von 320 E auf 60 E gesenkt werden.

T2D plus hochgradige Adipositas

Eine Patientin, bei der im Alter von 45 Jahren ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert wurde (HbA1C 8,7 %), war mit einem Gewicht von 115 kg (BMI 41,7) drittgradig adipös. Die Vorbehandlung bestand wegen einer Hypothyreose aus L-Thyroxin 125 µg (1-0-0), ein erhöhter Blutdruck wurde mit Ramipril 5 mg (1-0-1) plus Bisoprolol 5 mg (1-0-0) therapiert. Wegen einer Depression erhielt die Patientin Escitalopram 10 mg (1-0-0). Weitere Komorbiditäten waren ein obstruktives Schlafapnoesyndrom, eine Hypertri-glyceridämie und eine Steatohepatitis.

Der T2D war vom Hausarzt bereits mit Metformin 100 mg (1-0-1) behandelt worden, worauf der HbA1C-Wert auf 7,3 % zurückging. Um das 6,5-%-Ziel zu erreichen, war ein weiteres Antidiabetikum erforderlich. Kummer entschied sich angesichts der aus­geprägten Adipositas für Tirzepatid.

Innerhalb von 2 Quartalen sank auch hier der HbA1C-Wert deutlich – auf 5,7 %. Das Körpergewicht ging auf 95 kg zurück. Und wie Kummer berichtete, wies die Patientin nun niedrigere Triglycerid-Werte auf, die Schlafapnoe habe sich verbessert und die Blutdruckmedikation konnte gesenkt werden. Last but not least habe sich dank der Gewichtsreduktion das psychische Wohlbefinden verbessert. Die Patientin sei nach ­vielen vergeblichen Diät­versuchen jetzt ­motiviert, weiter an ihrem Gewicht zu arbeiten.

Symposium „GIP sei Dank … Metabolische Mechanismen, die die moderne Diabetestherapie beeinflussen“ ­(Veranstalter: Lilly Deutschland GmbH)

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