Nur 34 % der Zöliakie-Betroffenen werden über die Symptome identifiziert. Daher empfiehlt die aktuelle Diagnostik-Leitlinie eine Gastroskopie mit mindestens 6 Biopsien (aus Bulbus, mittlerem und distalem Duodenum) und eine Untersuchung nach modifizierten Marsh-Kriterien.
Eine neue Entität ist die Ultra-short-Zöliakie, wie eine internationale Kohorten- und Fall-Kontroll-Studie an Personen zeigte, die eine ausschließliche Zottenatrophie im Bulbus aufwiesen. Kennzeichnend ist ein jüngeres Alter, weniger stark erhöhte Transglutaminase-Antikörper, weniger häufig Anämie, jedoch eine klassische Symptomatik. Eine glutenfreie Kost verringerte hier die Gluten-Antikörper und verbesserte bei 95,7 % der Patienten und Patientinnen die Symptome. Die Biopsieentnahme aus dem Bulbus ist also nicht nur leitliniengerecht, sondern auch für die Erkrankten relevant, schlussfolgerte Prof. Dr. med. Andreas Stallmach (Jena).