Rechtzeitige Diagnostik, strukturierte Prävention und eine abgestimmte Zusammenarbeit zwischen hausärztlichen und kardiologischen Praxen sowie Kliniken seien entscheidend für eine optimierte Patientenversorgung.
Laut Dr. med. Benny Levenson (Berlin) fehle es im deutschen Gesundheitssystem aber an durchgängigen Strukturen, was an regionalen Unterschieden in der Versorgung, Defiziten in der ambulanten Früherkennung, einer mangelhaften Kontinuität nach Klinikaufenthalten und einer unzureichenden interdisziplinären Kommunikation deutlich werde. Nötig wäre ein „Team-Approach“: Hausärztinnen und -ärzte, Kardiologie, Herzchirurgie und spezialisierte Pflegekräfte, etwa HF-Nurses in Heart Failure Units (HFU), müssten abgestimmt handeln. Grundlagen dafür existierten bereits, so Levenson. Wesentliche Elemente seien gemeinsame Therapieziele, klare Verantwortlichkeiten und digitale Schnittstellen wie elektronische Patientenakte (ePA), E-Rezept und das Übermittlungsverfahren KIM (Kommunikation im Medizinwesen), die Informationsverluste minimieren sollen. In der Realität bliebe die Umsetzung aber oft lückenhaft. Seiner Ansicht nach könne eine optimale Versorgung nur gelingen, wenn alle auf ein „Gemeinsam“ setzen würden – interdisziplinär und im Schulterschluss mit der Politik.