Die parenterale Antibiose bei Perikarditis über 4–6 Wochen bedingt eine lange Hospitalisierung und das Risiko für nosokomiale Infektionen. Vorteile könnte hier die orale Antibiose bieten, die in den ESC-Leitlinien 2023 bei bestimmten Personen empfohlen (IIa) wird.
Ausschlaggebend dafür war eine einzige prospektive, randomisierte Studie von Iversen K et al. aus 2019. Sie zeigte bei den Teilnehmenden einen deutlichen Effekt auf den primären Endpunkt (Gesamtmortalität, ungeplanter kardiochirurgischer Eingriff, embolisches Ereignis, positive Bakterinämie mit primärem Pathogen), der getragen wird von der Reduktion der Gesamtmortalität von 6,5 % bei intravenöser vs. 3,5 % bei oraler Gabe.
Die Empfehlung gilt bei linkskardialer Endokarditis nach den Duke-Kriterien, positiver Blutkultur für Streptokokken, Enterococcus faecalis, Staphylococcus aureus oder koagulase-negative Staphylokokken, mind. 10 Tage parenterale Antibiose, Stabilität mit gutem Ansprechen auf initiale Therapie sowie deutlichem CRP-Abfall, Leukozyten-Werte < 15 × 109/l ohne Adipositas, Koinfektion etc. Aufgrund der geringen Erfahrungswerte sei man aber sehr vorsichtig bei der Umsetzung, so Dr. med. Djawid Hashemi (Berlin)