Mit der bereits in der Diabetestherapie bewährten Substanzklasse der Sodium dependent glucose co-transporter 2-Inhibitoren (SGLT2i) kann auch Patienten mit leichter Herzinsuffizienz geholfen werden, berichtete Prof. Dr. med. Christoph Stellbrink (Bielefeld).
Denn die DELIVER-Studie habe tatsächlich „geliefert“: Bei Herzinsuffizienz-Patienten (>kardiovaskuläre Erkrankungen) mit erhaltener oder leicht eingeschränkter Pumpfunktion (HFpEF bzw. HFmrEF) konnte unter Therapie mit dem SGLT2-Inhibitor Dapagliflozin der kombinierte Endpunkt aus kardiovaskulärer Mortalität und Krankenhausaufnahmen wegen Herzinsuffizienz (>kardiovaskuläre Erkrankungen) signifikant reduziert werden. Auf die Mortalität allein (sekundärer Endpunkt) zeigte sich allerdings kein Einfluss – wie das bereits in Studien mit dem anderen SGLT2-Hemmer Empagliflozin der Fall gewesen war.
Wichtig sei jedoch, führte Stellbrink aus, dass der positive Effekt auch bei Herzinsuffizienz-Patienten mit komplett normaler, systolischer Funktion nachweisbar gewesen ist. Somit gehören die SGLT2-Inhibitoren nicht nur als eine der „Fabulous Four“ neben Betablockern, RAAS-Hemmern und Aldosteronantagonisten zur Standardtherapie der systolischen Herzinsuffizienz (>kardiovaskuläre Erkrankungen), sondern haben auch das bisher einzige Wirkprinzip, das darüber hinaus bei HFpEF signifikant die Mortalität und Hospitalisierungsrate senkt.
Solomon SD et al., N Engl J Med 2022; 387: 1089–1098, https://doi.org/10.1056/NEJMoa2206286