Präzisionsmedizin (ursprünglich in der Onkologie etabliert) wird durch Digitalisierung, KI und molekular-genetische Erkenntnisse zunehmend auch für die kardiovaskuläre Behandlung nutzbar, so Prof. Dr. med. Ulf Landmesser (Berlin).
Kern ist die maßgeschneiderte Therapie, basierend auf individuellen Krankheitsursachen – getrieben durch 3 Faktoren: Genetik, hochauflösende Bildgebung und KI-gestützte Diagnostik, die bisher unerkennbare Muster decodiert.
Der Fokus liegt künftig stärker auf Präzisionsgesundheit, so Landmesser: Früherkennung subklinischer Erkrankungen und personalisierte Prävention, um klinische Manifestationen zu vermeiden. Angesichts demografischer Herausforderungen (steigende
Patientenzahlen, Kostendruck) sei dies ökonomisch wie medizinisch essenziell. Beispiel LDL-Cholesterin: Therapieintensität müsse am individuellen Risiko (z. B. Plaque-Last) ausgerichtet werden – nicht am „One-size-fits-all“-Konzept. Die 4 Hauptfelder – ischämische Herzerkrankungen, Rhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und Klappenerkrankungen – profitieren bereits von präzisionsmedizinischen Ansätzen.