Sexuell übertragbare Krankheiten (STI) sind ein globales Thema, wie Dr. med. Susanne Buder (Berlin) in Erinnerung rief. Ob Urethritis, ulzerative STI oder HIV bis hin zu STI-assoziierten Darm- oder Hauterkrankungen – das Feld ist sehr weit.
„In den vergangenen 10 bis 15 Jahren beobachten wir eine steigende Antibiotikaresistenz gegenüber Neisseria gonorrhoeae, und wir stehen aktuell vor der Gefahr eines potenziell unbehandelbaren Erregers“, so Buder. Das therapeutische Spektrum habe sich bereits derart eingeengt, dass mit Cephalosporinen lediglich noch eine einzige Antibiotikaklasse zur Verfügung stehe. Aus dieser Gruppe sei nur noch Ceftriaxon wirksam einsetzbar.
Daher begrüßt Buder die seit Herbst 2022 bestehende Meldepflicht für Gonokokken. Diese müsse nicht durch die behandelnden Ärztinnen oder Ärzte ausgelöst werden, sondern durch das Labor. Jedoch gilt es demnächst, auf digitalem Weg klinische Angaben zu ergänzen – u. a. zu Infektionszeitpunkt, -land und -weg, Antibiotika-Vorbehandlungen und Koinfektionen. „Berücksichtigen Sie dies bereits bei Ihrem Anamnesegespräch, um die notwendigen Informationen hierfür zu sammeln“, riet die Expertin.