Bereits heute suchen ältere Dermatologen vor allem in ländlichen Gebieten nach einer Nachfolge für ihre Praxis. „Um die ambulante dermatologische Versorgung mittel- und langfristig sicherzustellen, muss die Niederlassung in Selbstständigkeit wieder attraktiver werden, ansonsten kann der steigende Behandlungsbedarf von Hauterkrankungen wohnortnah nicht mehr gedeckt werden“, mahnte Dr. med. Ralph von Kiedrowski (Selters), Präsident des BVDD.
In der Ärzteschaft werden viele „Baby-Boomer“ in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen. Gleichzeitig wird es unter den Nachwuchsmedizinern immer beliebter, als Angestellte in einer Praxis zu arbeiten. Aus Sicht des BVDD ist es daher dringend erforderlich, die Rahmenbedingungen für die Niederlassung zu verbessern. Als erste wichtige Schritte nennt von Kiedrowski die Beendigung der Budgetierung im fachärztlichen Bereich und den Abbau der überbordenden Bürokratie in den Praxen. Für zusätzliche Belastung in der Niederlassung sorge die schwierige und zudem mit Sanktionen belegte Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI). Die verbleibenden niedergelassenen Dermatologen können den Andrang kaum noch bewältigen. „Damit wird auch das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) mit seiner maximal vierwöchigen Wartefrist auf einen Facharzttermin ad absurdum geführt“, betonte von Kiedrowski. Da Neupatienten und Patienten der offenen Sprechstunde extrabudgetär vergütet werden, setze das TSVG zudem falsche Anreize in der Versorgung.