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Dermatologie

Gegen Entzündung und Demodex-Milbe

Ivermectin bei Rosazea

4.8.2025

Persistierende, entzündungsassoziierte Erytheme stellen bei Rosazea eine besondere therapeutische Heraus­forderung dar. Eine aktuelle Pilotstudie konnte nun zeigen, dass Ivermectin 10 mg/g Creme nicht nur Papeln und Pusteln signifikant reduziert, sondern auch das Erythem effektiv lindert.

Rosazea ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung mit vielfältiger Symptomatik – von Papeln und Pusteln bis hin zu persistierenden Erythemen. Letztere beeinträchtigen die Patientinnen und Patienten besonders stark, da sie häufig mit einem brennenden oder stechenden Gefühl einhergehen und als ästhetisch störend empfunden werden, erinnerte Prof. Dr. med. Martin Schaller vom Universitätsklinikum Tübingen.

Eine monozentrische, offene Pilotstudie unter seiner Leitung untersuchte gezielt die Wirksamkeit von Ivermectin 10 mg/g Creme bei persistierenden, entzündungsassoziierten Erythemen. Eingeschlossen wurden 25 Personen mit mittelschwerer bis schwerer papulopustulöser Rosazea, die weniger als 10 Papeln und/oder Pusteln aufwiesen, jedoch unter einem ausgeprägten Erythem und einer erhöhten Demodex-Milben-Dichte (≥ 15 Milben/cm²) litten [1]. Über einen Zeitraum von mindestens 16 Wochen applizierten die Teilnehmenden einmal täglich Ivermectin 10 mg/g Creme. Sowohl die ärztliche (CEA, Clinician’s Erythema Assessment: 0 = kein Erythem bis 4 = schweres Erythem) als auch die subjektive (PSA, Patient Self-Assessment) Beurteilung des Erythems zeigten bereits nach 8 Wochen eine deutliche Besserung: Die mittleren Scores sanken von 3,6 auf ≤ 2 und lagen nach 16 Wochen bei etwa 1 (jeweils p < 0,0001). Parallel dazu reduzierte sich die Anzahl entzündlicher Läsionen im Studienverlauf um mehr als 85 %. Eine standardisierte Hautoberflächenbiopsie (SSSB) bestätigte zudem eine über 95%ige Reduktion der Demodex-Milben-Dichte bereits nach 8 Wochen.

Die Ergebnisse wurden durch eine begleitende Bildanalyse mittels Scarletred Vision bei 11 Teilnehmenden bestätigt: Erythemausprägung und Hautrauigkeit nahmen deutlich ab – das Erythem verringerte sich nach 16 Wochen um über 33 %, die Hautrauigkeit um rund 50 % (p < 0,001). Auch subjektive Beschwerden wie Stechen, Brennen, Juckreiz und Trockenheit besserten sich signifikant. Unerwünschte Ereignisse traten in der Studie nicht auf. Langzeitdaten bestätigen den anhaltenden Therapieerfolg bei täglicher Anwendung über bis zu 52 Wochen [2]. Der duale Wirkmechanismus von Ivermectin – antiparasitär gegenüber Demodex-Milben sowie antientzündlich – mache die Creme zu einem effektiven Therapeutikum nicht nur bei papulopustulöser Rosazea, sondern auch bei therapieresistenten Erythemen, erklärte Schaller.

Sein Resümee: „Ivermectin ist für mich der Goldstandard in der topischen Therapie der Rosazea. Es wirkt gezielt auf die Entzündung und die Demodex-Milbe – und adressiert damit zwei zentrale pathogenetische Faktoren.“ In der aktuellen S2k-Leitlinie „Rosazea“ (2022) wird Ivermectin als topische Therapie der ersten Wahl bei papulopustulöser Rosazea empfohlen [3].

  1. Schaller M et al., Dermatol Ther 2022; 35: e15869
  2. Stein Gold L et al., J Drugs Dermatol 2014; 13: 316–23, 1380–6
  3. S2k-Leitlinie „Rosazea“, AWMF-Reg.-Nr. 013-065; 2022

Firmensymposium „Updates zu Akne, Rosacea und NMSC“ (Veranstalter: Galderma Laboratorium GmbH)

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