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Kongress-Ticker

Gewichtsreduktion

Lebensstiländerung und Medikamente bei Adipositas

10.7.2023

Das geplante Disease-Management-Programm (DMP) Adipositas steht noch in den Startlöchern, doch immer mehr stellt sich jetzt schon heraus: Adipositas ist nur mit einem multimodalen Konzept zu behandeln, das die Patienten effektiv bei der Gewichtsreduktion unterstützt.

Die Biologie hinter der chronischen Krankheit Adipositas ist in der Zwischenzeit gut verstanden, so begann Prof. Dr. med. Jens Aberle (Hamburg) seinen Vortrag. Tatsächlich wissen wir, dass das Körpergewicht vor allem im zentralen Nervensystem geregelt wird. Aber viele Einflüsse von außen spielen eine Rolle, zum Beispiel die optische und olfaktorische Wahrnehmung von Nahrung.

Die molekularen Mechanismen im Hypothalamus regeln den Sollwert des Körpergewichts. Sie sorgen leider auch dafür, dass der Körper immer versucht, das einmal erreichte Gewicht zu halten. Mit allen Mitteln. Der Sollwert kann nach oben verschoben werden, aber nicht nach unten. Entsprechend muss es ein Ziel der Adipositastherapie sein, bereits die Entstehung von Übergewicht zu verhindern.

Wie kann das funktionieren? Medizinische Verbände und die WHO haben dazu klare Forderungen an die Politik:

  • die Umsetzung steuerlicher Interventionen (z. B. Besteuerung von gezuckerten Getränken),
  • die Beschränkung der Vermarktung von ungesunden Lebensmitteln an Kinder,
  • die Verbesserung des Zugangs zu Angeboten zur Gewichtskontrolle im Zuge der primären Gesundheitsversorgung,
  • Bemühungen um eine Verbesserung der Ernährung und des Bewegungsverhaltens.

Der letzte Punkt ist auch Bestandteil der S3-Leitlinie zur Prävention und Therapie der Adipositas, die ­aktuell überarbeitet wird. Aberle wies darauf hin, dass entsprechende Programme aber nur abgerechnet werden können, wenn bei der Kasse vorab eine Erstattung nach § 43 SGB V beantragt wurde.

Effektive und nachhaltige Gewichtsabnahme

Ziel der Adipositastherapie ist die effektive und nachhaltige Gewichtsabnahme. Dabei geht es insbesondere um eine Verminderung der Fettmasse, die dann weitere positive Effekte zeigt. Etwa eine Verbesserung der Lebensqualität, der körperlichen Funktionalität sowie des kardiometabolischen Risikoprofils. Hier sind Lebensstilveränderungen die unabdingbare Voraussetzung für ein erfolgreiches Therapiekonzept – alleine helfen sie aber nur selten.

Inwieweit das medikamentös zu erreichen ist, zeigen u. a. die Daten des klinischen Phase-IIIa-Studienprogramms STEP zu Semaglutid [1-4], so Prof. Dr. med. Sebastian Meyhöfer (Lübeck). STEP 1 untersuchte die Veränderungen der Körperzusammensetzung unter Semaglutid 2,4 mg, und hier zeigte sich nicht nur eine lang anhaltende Reduktion der Fettmasse, sondern auch ein Zuwachs an Lean Body Mass. Diese Ergebnisse wurden in STEP 3 bestätigt. Auch hier konnte gezeigt werden, dass die Reduktion des Körpergewichts zulasten des Fettgewebes geht. Die Daten von STEP zeigten auch deutliche Verbesserungen bei den kardiometabolischen Risikofaktoren.

1 Wilding JPH et al., NEJM 2021; 384: 989–1002
2 Davies M et al., Lancet 2021; 397: 971–84
3 Wadden TA et al., JAMA 2021; 325: 1403–13
4 Rubino DM et al., Präsentation auf ENDO-Meeting, März 2021

Symposium „Update Adipositastherapie“ (Veranstalter: Novo Nordisk Pharma GmbH)

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