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Dermatologie

Non-Melanoma Skin Cancer

Neue Konzepte bei Aktinischen Keratosen

8.11.2024

Aktinische Keratosen (AK) sind keine Seltenheit im dermatologischen Alltag. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Behandlungsziele bei AK von einer reinen Besserung der Symptome hin zur Prävention invasiver Plattenepithelkarzinome (cSCC) weiterentwickelt. Wie steht es um die therapeutischen Optionen?

„Aktinische Keratosen sind ein vielseitiges Krankheitsbild und keinesfalls nur ein kosmetisches Problem, wie viele Jahre geglaubt wurde“, berichtete Dr. med. Martina Ulrich (Berlin). Die Klassifikation der AK nach den Olsen-Kriterien orientiere sich an der Hyperkeratose. Jedoch gebe es hier keine Korrelation mit der Histologie, meinte Ulrich. So werden in der Histologie beispielsweise variable basale Wachstumsmuster beobachtet [1]. Und initiale AK Grad I können durchaus in ein cSCC übergehen [2]. Differenzialdiagnostisch gelte es, ein initiales cSCC oder ein oberflächliches Basalzellkarzinom (BCC) auszuschließen.

„Mein persönliches Therapieziel ist es, Plattenepithelkarzinome zu vermeiden“, so die Expertin. Dabei sollte man berücksichtigen, dass es sich bei AK um eine chronische Erkrankung handelt, bei der es zu Rezidiven und neuen AK kommen kann.

Neben der läsionsgerichteten Therapie stellt die Flächentherapie einen wichtigen Behandlungsansatz dar. Hierfür stehen neben Salben, Cremes und Gelen auch die photodynamische Therapie (PDT) zur Verfügung. So können beispielsweise Diclofenac in Hyaluronsäure-Gel, 5-Fluorouracil in Salicylsäure oder 1 % Tirbanibulin-Säure zum Einsatz kommen.

Ältere Herren würden häufiger eine über 3 Monate andauernde Therapie mit Diclofenac in Hyaluronsäure-Gel bevorzugen, so Ulrich. Gerade bei chronisch Erkrankten lasse sich damit eine gute Krankheitskontrolle erreichen. „Frauen kommen in der Regel früher zu uns, wenn die Läsionen noch nicht so ausgeprägt sind. Sie bevorzugen zudem eine kurze, effektive Therapie“, so Ulrich. Durch die gezielte Apoptose unter Tirbanibulin kommt es zu einer geringeren Inflammation bei gleichzeitig ­guter Effizienz, führte die Dermatologin aus.

Zwei multizentrische, doppelblinde Phase-III-Studien untersuchten die Wirksamkeit und Sicherheit von 1 % Tirbanibulin-Salbe vs. Placebo bei AK im Gesicht und auf der Kopfhaut (max. 25 cm2) [3]. Die Studienteilnehmenden (n = 702) erhielten 1 × täglich über 5 Tage entweder die Verum-Salbe oder ein Vehikel. Nach 57 Tagen erfolgte die Auswertung der beiden Studien: Eine komplette Abheilung erreichten 44 % bzw. 54 % im Verum-Arm (Placebo: 5 % bzw. 16 %). Die mittlere Läsionsreduktion betrug 76 % (Placebo: 28 %). Eine Subgruppen-Analyse ergab, dass die komplette Abheilung eher bei AK-Läsionen im Gesicht als auf der Kopfhaut eintrat. Hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen werden milde Lokalreaktionen berichtet, am häufigsten an Tag 8 nach der Behandlung. Durch eine entsprechende Aufklärung können die Patientinnen und Patienten diesbezüglich beruhigt werden. Aktuelle Daten zeigen, dass auch eine Anwendung im größeren Feld (bis 100 cm2) sicher und gut verträglich ist [4].

  1. Schmitz L et al., J Eur Acad Dermatol Venereol 2018; 32: 745–51
  2. Fernández-Figueras MT et al., J Eur Acad Dermatol Venereol 2015; 29: 991–7
  3. Blauvelt A et al., N Engl J Med 2021; 384: 512–20
  4. Bhatia N et al., JAAD Int 2024; 17: 6–14

Industriesymposium „Non Melanoma Skin Cancer 2024 – ­Herausforderungen interaktiv diskutieren“ (Veranstalter: Almirall Hermal GmbH)

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