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Kongress-Ticker

PD-1-Inhibition

Immuntherapien bei fortgeschrittenem kutanen Plattenepithelkarzinom

Nicole Hein

1.11.2022

Aktuelle Studien zum PD-1-Immuncheckpoint-Inhibitor Cemiplimab zeigen nicht nur eine Ansprechrate von rund 50 %, sondern auch eine lang anhaltende Remission. Zudem werden derzeit unterschiedliche Formulierungen erforscht, wie die intraläsionale Darreichung.

Beim fortgeschrittenen oder inoperablen kutanen Plattenepithelkarzinom (cSCC) kommen Progress und Rezidive in der Regel recht früh. „Das ist die Spitze einer großen Pyramide und macht grob 5 % aller Fälle aus“, sagte Prof. Dr. med. Carola Berking (Erlangen). „Und das sind genau die Fälle, wo wir dringend empfehlen, sie interdisziplinär zu diskutieren und im Tumorboard vorzustellen.“ Hier solle beispielsweise die Strahlentherapie oder die Systemtherapie erörtert werden. Bei den inoperablen Tumoren könne dann in der Erstlinie eine Systemtherapie mit einem PD-1-Antikörper erfolgen und im Falle von Kontraindikationen in der nächsten Linie eine Chemotherapie oder eine zielgerichtete Therapie mit EGFR-Inhibitoren.

„Seit etwa drei Jahren haben wir die Zulassung von Cemiplimab mit Ansprechraten von rund 50 %. Beim lokal fortgeschrittenen kutanen Plattenepithelkarzinom betragen sie 44 %.“ Weiterhin führte sie aus, dass darüber hinaus der PD-1-Inhibitor Pembrolizumab ähnlich gute Ergebnisse vorweise.  

Prof. Dr. med. Axel Hauschild (Kiel) stellte anschließend mehrere Kongress-Updates vor, die „vielleicht das sind, was man als Practice-Changing bezeichnen würde“. Zunächst ging es um eine US-amerikanische Phase-I-Studie mit 17 Patienten von im Schnitt 76 Jahren, bei der intraläsional Cemiplimab verabreicht wurde. Die Pilotstudie hatte primär das Ziel, die richtige Dosis zu finden, und danach erst nach der Remissionsrate zu schauen. Cemiplimab wurde zwölf Wochen lang einmal pro Woche gegeben. Alle Patienten hatten fortgeschrittene Tumoren und alle waren chi­rurgisch vorbehandelt. Es handelte sich um rezidivierende Tumoren, die fast alle im Kopf-Hals-Bereich lagen. Als Ergebnis zeigte sich in allen Dosiskohorten eine mehr oder weniger gleiche Ansprechrate. Insgesamt betrug die pathologisch bestätigte Remissionsrate 76 %. „Das ist ein spektakulär gutes Ergebnis – und offensichtlich nicht abhängig von der Dosis“, fasste Hauschild zusammen. Updates zur zulassungsrelevanten Phase-II-Studie EMPOWER-CSCC-1 zu Cemiplimab für die Gruppen 1 bis 3 verdeutlichten: Die Rate für eine Remission beträgt 47 %, inklusive 17 % der Patienten, die eine komplette Remission haben. Das Entscheidende sei aber die Dauer der Remission, erklärte Hauschild. Die würde im Median 41 Monate, also dreieinhalb Jahre betragen. Demgegenüber stünden beispielsweise eine 3,5-monatige Remission nach einer Chemotherapie und eine Remissionsdauer von 4,5 Monaten nach Cetuximab. „Da sehen wir einen Quantensprung. Wenn jemand eine Remission hat, dann lang anhaltend“, resümierte Hauschild. Das progressionsfreie Überleben betrug im Median 22 Monate, etwa doppelt so lang wie unter PD-1-Inhibition beim Melanom. Außerdem wurde noch kein Median beim Gesamtüberleben erreicht, trotz der komplizierten Kohorten mit lokal fortgeschrittenen metastasierten Plattenepithelkarzinomen. „Auch das ist ein sehr gutes ­Ergebnis“, urteilte Hauschild.

Symposium „Highlights der Immuntherapie – PD-1-Inhibition beim kutanen Plattenepithelkarzinom und Basalzellkarzinom“ (Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH)

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