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Kongress-Ticker

Schmerzmedizin

Pregabalin Retard bei diabetischer Neuropathie

24.6.2025

Pregabalin zählt bei neuropathischen Schmerzen zu den Mitteln der ersten Wahl. In der Retardtablette ist Pregabalin in eine Matrix aus basischem Butylmethacrylat-Copolymer eingebettet, aus der der Wirkstoff pH-abhängig verzögert freigesetzt wird. Die einmal tägliche Anwendung stellt eine Vereinfachung der Therapie dar.

Die diabetische Polyneuropathie stellt in der Schmerzmedizin eine Herausforderung dar – vor allem, wenn Schmerzen nächtlich betont sind und eine Vielzahl konventioneller Ansätze versagt.

Dr. med. Johannes Horlemann (Kevelaer), präsentierte mit retardiertem Pregabalin eine Option, die sowohl im Wirkprofil als auch in der Anwendung einige Vorteile mit sich bringt. Viele Patientinnen und Patienten würden mit suboptimalen Kombinationen behandelt, etwa Amitriptylin und Gabapentin, so Horlemann. Diese Therapie sei allerdings insbesondere bei älteren Patientinnen und Patienten mit metabolischem Syndrom häufig ungeeignet: Sie fördere die Gewichtszunahme und ziehe eine Sedierung nach sich, jedoch ohne die Schmerzen adäquat zu lindern. Horlemann nannte beispielhaft eine Patientin mit VAS 7–8 unter dieser Medikation. Aus seiner Sicht sei dieser Wert auf der Schmerzskala ein klares Zeichen für therapeutisches Versagen. Hier käme retardiertes Pregabalin (Pregabalin ER) ins Spiel: Es böte mit seiner innovativen galenischen Formulierung deutliche Vorteile. Denn retardiertes Pregabalin verbleibt durch eine aufschwimmende Matrix länger im Magen und setzt den Wirkstoff kontinuierlich frei. So entsteht ein stabiler Plasmaspiegel mit reduzierter Nebenwirkungsrate, insbesondere bei Schwindel, Tagesmüdigkeit und Sturzneigung, also bei den zentralen Problemen in der geriatrischen Versorgung.

Innovation trifft Alltagspraxis:  Einmalgabe mit nachhaltigem Effekt

Ein weiteres Beispiel aus der Praxis verdeutlichte die Wirkung: Ein 89-jähriger Patient mit manifesten neuropathischen Schmerzen, Spinalkanalstenose und Gangunsicherheit profitierte nach Umstellung auf Pregabalin ER (1 × täglich 330 mg abends) von stabiler Analgesie, gesteigerter Wachheit und besserer kognitiver Präsenz. Die einfache Einmalgabe verbessert zudem die Therapietreue, was einen entscheidenden Vorteil bei multimorbiden Patientinnen und Patienten darstellt.

Einnahme nach dem Abendessen

Die Einnahme von Pregabalin ER sollte abends nach dem Essen erfolgen, um die gastroretentive Wirkung zu sichern. Eine Teilung der Tabletten ist nicht möglich; bei Bedarf sind Kombinationen mit schnell freisetzendem (IR) Pregabalin sinnvoll.

Die Startdosis liegt bei 82,5 mg, der Steady-State wird nach 72–96 Stunden erreicht. Insgesamt entsteht ein besser steuerbares, alltagsnahes Therapieregime mit nachgewiesener Analgesie auf dem Niveau der IR-Formulierung – mit verbesserter Verträglichkeit.

Pregabalin Retard bringe zahlreiche Fortschritte in die Praxis, so resümierte Horlemann. Mit durchgehender Wirksamkeit, vereinfachter Einnahme und reduzierten Nebenwirkungen kann es die Lebensqualität vieler Patientinnen und Patienten mit diabetischer Neuropathie nachhaltig verbessern.

Vortrag „Diabetische Neuropathie modern behandeln: Retardiertes Pregabalin in der Praxis“ (Veranstalter: Aristo Pharma GmbH)

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