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Kongress-Ticker

Atmung

Pille gegen Schlafapnoe

Angelika Ramm-Fischer

17.1.2023

Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist gefährlich: Unfallgefahr durch Tagesmüdigkeit, aber auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt beträchtlich.

Etwa 5–10 % der Deutschen sind davon betroffen (> Schlafstörungen). Bisher wird bei der Diagnose Schlafapnoe zumeist eine CPAP-Therapie (Überdrucktherapie) über eine Maske verordnet, wodurch der im Schlaf kollabierende Rachen aufgedehnt wird. Viele Betroffene kommen mit den Geräten jedoch nicht zurecht, berichtete Prof. Dr. med. Boris Stuck (Marburg).

Daher wird schon seit Längerem nach medikamentösen Therapieoptionen bei Schlafapnoe gesucht. Ein Ansatz: Die Kombination von Atomoxetin und Oxybutynin, wodurch die Muskulatur des Rachens stimuliert und dieser im Schlaf offengehalten werden kann. In einer Pilotstudie konnten unter dieser Medikation die Atemaussetzer um 63 % reduziert werden.

Dr. med. Dora Triché (Nürnberg) berichtete von dem aus der Epilepsie-Therapie bekannten Carboanhydrase-Hemmer Sulthiame. Dieser greift in die Atmungssteuerung ein und stabilisiert so die Atmung im Schlaf. Damit ließen sich bei Patienten mit schwerer OSA nach vier Wochen die Atemaussetzer im Mittel um 41 % reduzieren. Triché und Stuck betonten, dass hier noch viel Forschungsbedarf besteht, z. B. zu Langzeiteffekten auf das Tagesbefinden oder zum Nebenwirkungsspektrum.

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