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Konress-Ticker

Chronische spontane Urtikaria

Neue Therapieverfahren

24.11.2025

Die chronische spontane Urtikaria (csU) gehört zu den systemischen Autoimmunerkrankungen. Trotz schwerer Symptomatik dauert es in der Regel 2–3 Jahre bis zur Diagnosestellung. Nicht immer kann die Erkrankung ausreichend therapiert werden.

Aufgrund der Schwere der Erkrankung ist der Bedarf an modernen Therapieverfahren dementsprechend hoch. Auch wenn neue Medikamente entwickelt wurden, ist das Optimum noch nicht erreicht.

Diagnostik? – erschreckend langsam

Die csU macht sich in der Regel durch rasch auftretende Angioödeme und/oder Quaddeln bemerkbar. Als weitere Symptome können Fieber, Müdigkeit, Schlafstörungen, Angst oder sogar Depressionen hinzukommen. Im Gegensatz zur akuten Urtikaria dauert die chronische länger als 6 Wochen und heilt nicht spontan aus. Trotz schwerwiegender Symptomatik dauert die Diagnosestellung in der Regel 2–3 Jahre.

Allergie gegen den eigenen Körper

Es liegen verschiedene autoimmune Mechanismen zugrunde. Im Mittelpunkt des pathophysiologischen Geschehens steht das Immunglobulin E (IgE), welches im Wechsel zwischen aktiven und inaktiven Erkrankungsphasen Immunzellen, z. B. Mastzellen, ohne erkennbaren Auslöser aktiviert.

Die Bindung von IgE-Autoantikörpern gegen körpereigene Antigene bzw. die Bindung von IgG-Autoantikörpern an körpereigenes IgE oder IgE-Rezeptoren an die Oberflächenrezeptoren der Mastzellen in der Haut lösen eine Degranulation der Mastzellen aus. Dies führt zur Freisetzung von Histamin, welches dann Schwellungen und Jucken an Haut und Schleimhäuten auslöst.

Therapie schrittweise verstärken

Begonnen wird die Therapie der csU mit Antihistaminika der 2. Generation in Standarddosierung. Bleibt die Wirkung aus, kann die Dosis schrittweise bis auf das 4-Fache erhöht werden. Bei unzureichender Wirkung wird nach 2–4 Wochen oder bei nicht erträglicher Symptomatik auch früher der monoklonale Antikörper Omalizumab gegeben. Bei Bedarf wird die Dosis erhöht oder das Intervall der Gabe verkürzt.

Der monoklonale Antikörper Omalizumab bindet an die konstante Region von IgE-Antikörpern und verhindert so IgE-vermittelte allergische Reaktionen. In Europa ist Omalizumab für die chronische spontane Urtikaria bei Jugendlichen und Erwachsenen zugelassen.

Bei unzureichender Wirkung kann nach 6 Monaten oder ggf. früher auf Ciclosporin gewechselt werden.

Der Bedarf an neuen Therapieverfahren ist hoch. In den USA erhielt der Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor Remibrutinib von der Arzneimittelagentur FDA die Zulassung zur Zweitlinientherapie der csU.

Symposium „20 Jahre DAK – 20 Jahre Urtikaria-Therapie: Wie geht’s weiter?“ (Veranstalter: Novartis Pharma GmbH)

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