- Anzeige -
Kongress-Ticker

Metabolische und renale Risiken senken

Inkretinbasierte Therapie bei Typ-2-Diabetes und/oder Adipositas

15.7.2025

So wie es beim Typ-2-Diabetes um mehr als die Kontrolle des Blutzuckerspiegels geht, ist auch bei Adipositas mehr als das Körpergewicht von Relevanz. Ziel ist es, Risiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Dyslipidämien und chronische Nierenkrankheiten zu senken. Grund, eine inkretinbasierte Therapie in Betracht zu ziehen.

Die inkretinbasierte Therapie ist ein modernes Konzept, mit dem durch Bindung an den GLP-1-Rezeptoragonist (GLP-1-RA) bei erhöhten Blutzuckerspiegeln die Insulin-Ausschüttung zunehmen kann. Gleichzeitig wird das Körpergewicht deutlich reduziert. Anders als durch einen alleinigen GLP-1-RA kann der duale unbalancierte GIP/GLP-1-­RA Tirzepatid auch den Fettstoffwechsel beeinflussen. Die Fettspeicherkapazität wird erhöht. Die Adipo-Inflammation nimmt ab, erläuterte Prof. Dr. med. Thomas Forst (Mainz). Die Blut-Lipidwerte bessern sich. Der Effekt auf das Körpergewicht ist deutlicher als bei der alleinigen GLP-1-Rezeptor-Bindung.

T2D: Bei hohem Risiko zügig therapieren

In der Praxis kann die inkretinbasierte Behandlung eingesetzt werden, wenn eine Lifestyle-Intervention und Metformin allein keine zufriedenstellenden ­Ergebnisse beim Typ-2-Diabetes (T2D) ergeben haben. Gemäß der Nationalen VersorgungsLeitlinie T2D kann die inkretinbasierte Therapie bei hohem Risiko oder bei bereits bestehender klinisch relevanter kardiovaskulärer Erkrankung von Beginn an mit Metformin kombiniert werden – alternativ zu einem SGLT2-Inhibitor. SGLT2-Inhibitoren und die inkretinbasierte Therapie wirken beide Herz- und Nieren-protektiv. Tirzepatid hat aber einen deutlicheren Effekt auf das Körpergewicht und gleichzeitig auf die Dyslipidämie.

Adipositas: Kein Ersatz für Lifestyle-Modifikationen

Auch die Therapie  von Adipositas wird durch die inkretinbasierte Behandlung bereichert. Lifestyle-Interventionen sind bei den Betroffenen oft sehr komplex in der Umsetzung, greifen erst spät und nicht umfassend genug. Die Zeit kann durch die inkretin­basierte Therapie überbrückt werden. Operative ­Verfahren können dadurch hinausgezögert und ­bestenfalls verhindert werden, meinte Dr. med. Jörg Simon (Fulda). Der Experte warnte allerdings vor einem Einsatz dieser wirksamen Medikamente als Ersatz für Lifestyle-Anpassungen. An einem Fall­beispiel eines 39-Jährigen mit Adipositas zeigte er die Effektivität von Tirzepatid: Unter der höchsten Dosierung von 15 mg konnte dieser sein Körper­gewicht um 20 % reduzieren. Nach Erreichen dieses Ziels stagnierte die Gewichtsabnahme aber auch aufgrund einer fehlenden Modifikation des Lebensstils. Nach Absetzen der Behandlung kam es zur erneuten Gewichtszunahme. Die Behandlung mit Tirzepatid bei Adipositas sollte je nach Bedarf der Patientinnen und Patienten von einer Ernährungsberatung, Physiotherapie sowie psychologisch ­begleitet werden, so die Expertenmeinung.

Symposium „Hinter den Kulissen – klinische Daten und praktische Erfahrungen zu Tirzepatid“ (Veranstalter: Lilly Deutschland GmbH)

No items found.
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt