Der Stoffwechsel von Menschen mit Typ-2-Diabetes (T2D) funktioniert nicht nach Schema F, sondern sehr unterschiedlich – etwa in Bezug auf die Insulinempfindlichkeit, die Insulinproduktion oder die Fettverteilung.
Daher ist es nicht zielführend, die Therapie ausschließlich am HbA1C-Wert, der den durchschnittlichen Blutzucker der vergangenen 3 Monate widerspiegelt, auszurichten. Aus diesem Grund hat Dr. med. Martin Schön (Düsseldorf) einen Algorithmus entwickelt, der 9 klinisch leicht messbare Variable aus der Routinediagnostik verwendet.
Hierfür wurde Schön nun mit dem Präventionspreis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) und der Deutschen Stiftung Innere Medizin (DSIM) ausgezeichnet. Mithilfe des Algorithmus können Patientinnen und Patienten in Untergruppen mit spezifischen Stoffwechselmustern eingeteilt werden. Dadurch lassen sich Behandlungen individualisieren, Risikopersonen frühzeitig erkennen und Komplikationen gezielt vorbeugen. Der Algorithmus steht als Online-Tool frei zur Verfügung.