- Anzeige -
Allgemeinmedizin

Ernährung in der Sportmedizin

Leistungssteigerung bei Sportlern – Aber legal!

Dr. med. Christine Adderson-Kisser

29.9.2023

Ernährungsratgeber finden sich viele, doch wie sieht es mit wissenschaftlich gesicherten Fakten und soliden klinischen Erfahrungswerten aus? In seinem kürzlich erschienenen Buch fasst Dr. med. Jochen Franz zusammen, welche Nahrungsmittel evidenzbasiert zur Leistungssteigerung bei Sporttreibenden beitragen.

Herr Dr. Franz, was hat Sie motiviert, dieses Buch zu schreiben?

Schon als Assistenzarzt in den 90er-Jahren habe ich ein Ernährungsteam in einer 1 000-Betten-Klinik geleitet und in meiner Weiterbildungszeit dann die Zusatzbezeichnung „Ernährungsmedizin“ erworben. Als selbstständig niedergelassener Sportmediziner und Chirotherapeut betreue ich inzwischen schon seit vielen Jahren engagierte Freizeitsportler, Amateure, aber auch Spitzenathleten auf dem Gebiet der Ernährungs- und Sportmedizin – sogar Soldaten bei Militärsportwettkämpfen. Dabei konnte ich beobachten, dass es bei der Ernährung von Sporttreibenden immer noch häufig Defizite gibt, die diesen nicht bewusst sind. Auch kennen längst nicht alle ihre biochemischen Kerndaten, obwohl diese überhaupt erst die Basis für optimale Leistungsfähigkeit darstellen. Durch mein Buch möchte ich dazu beitragen, hier für mehr Aufklärung zu sorgen. Und zwar mit Faktenwissen als Gegenpol zu den vielen Mainstream-Empfehlungen und Halbwahrheiten, die in den Medien heutzutage zu finden sind.

An welche Leserschaft ist das Buch gerichtet?

Das Buch soll einen Leitfaden für alle ernährungsmedizinisch interessierten Sporttreibenden darstellen, ist aber ebenso an Mediziner gerichtet, die auf dem weiten Feld der Ernährungsberatung tätig sind. Alle Inhalte beruhen auf gesicherten Erkenntnissen der Sport- und Ernährungsmedizin und sollen als Orientierung für die Blutdatenanalyse Sporttreibender sowie die Beratung zur Nahrungszusammensetzung sowie Nährstoffsupplementierung dienen. Außerdem soll es helfen, Fehlinvestitionen in Leistungssteigerung versprechende, aber nicht nachweislich effektive Produkte zu verhindern.

Welche Themengebiete sind im Buch abgedeckt?

Zuallererst befasst sich das Buch mit der Analyse des Ernährungsstatus, also der Frage: „Wo steht der Sportler biochemisch?“ Es wird ausführlich besprochen, welche Laborparameter bestimmt werden sollten und warum. Auch auf die Themen „Säure-Basen-Haushalt“ und „Makronährstoffversorgung“ gehe ich ein – immer in Bezug darauf, ob Kraft- oder Ausdauertraining geleistet werden soll.

Ein weiteres Kapitel ist den Nahrungsergänzungsmitteln gewidmet, die nachweislich leistungssteigernd wirken. So viel kann ich verraten: es sind im Prinzip nur 4!

Welchen Benefit hat der Leser über die leistungssteigernden Aspekte hinaus noch?

Im Kapitel „Anti-Aging – Wie halte ich meinen Körper fit und gesund?“ geht das Ganze über die reine Leistungssteigerung hinaus. Hier gibt es ein paar mehr Substanzen, die sich in Studien als wirksam gezeigt haben – diese werden in einem separaten Kapitel dargestellt. Es wird aber auch die Notwendigkeit der persönlichen Gesundheitsvorsorge erläutert, um Risikokonstellationen frühzeitig zu erkennen und Krankheiten so vorbeugen zu können. Gerade im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen können hier prognostische Indizes auf Basis von Blutwerten helfen, rechtzeitig gegenzusteuern.

Jedem Sportler sollte daher mindestens einmal jährlich eine sport- und ernährungsmedizinische Check-up-Untersuchung nahegelegt werden. Mittlerweile bieten sogar viele gesetzliche Versicherer im Interesse ihrer Kunden eine Kostenbeteiligung für spezialisierte sportmedizinische Untersuchungen an.

Wie sieht es mit Diätempfehlungen im Buch aus?

Das Buch befasst sich ganz bewusst nicht mit ­Diäten und Ernährungstrends. Lediglich für die mediter­rane Ernährungsweise liegen ausreichend wissenschaftliche Daten zu ihrer Wirksamkeit vor. Ich gehe ­dennoch auf die vegetarische und die vegane ­Lebensweise ein, da diese inzwischen einen großen Stellenwert in der Gesellschaft besitzen und sowohl Vorteile als auch Risiken bergen. Wichtig ist hier einfach, bestimmte Mikronährstoffe und Spurenelemente regelmäßig überprüfen zu lassen und ­gegebenenfalls zu substituieren. Aber mehr dazu in meinem Buch!

Herzlichen Dank für das Interview,
Herr Dr. Franz!

Der Experte

Dr. med. Jochen Franz
Facharzt Allgemeinmedizin, Sportmedizin, Chirotherapie, Ernährungsmedizin, Diabetologe DDG, Tauchmedizin
63741 Aschaffenburg

info@doktor-franz.de

Bildnachweis: privat

Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt