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Allgemeinmedizin

Impfen

Neue Impfstoffempfehlung gegen Pneumokokken

4.10.2023

STIKO aktualisiert Pneumokokken-Impfempfehlung: Erwachsene ab 60 Jahren und Personen mit Indikationsimpfung sollen einmalig mit dem 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV20) geimpft werden.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat am 28. September 2023 eine aktualisierte Pneumokokken-Impfempfehlung veröffentlicht. Die Neuerungen betreffen alle Indikationsgruppen: Ab sofort sollen alle Erwachsenen ab 60 Jahren, Erwachsene mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten, sonstigen chronischen Erkrankungen oder mit anatomischen und fremdkörperassoziierten Risiken für Pneumokokken-Meningitis sowie mit beruflich bedingter Indikation einmalig mit dem 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV20) geimpft werden [1]. Damit werden die bisher bei Erwachsenen gültigen Empfehlungen für die Impfung mit dem 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff (PPSV23) sowie die sequenzielle Impfung mit dem 13-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV13) gefolgt von PPSV23 obsolet [1,2].

Höhere Effektivität von PCV20

Durch die neue Impfempfehlung wird das Pneumokokken-Impfmanagement deutlich vereinfacht: Ärzte müssen nach der Indikationsstellung für eine Pneumokokken-Impfung nicht mehr differenzieren, ob bei Patienten die Impfung mit PPSV23 oder die sequenzielle Impfung mit PCV13 gefolgt von PPSV23 angezeigt ist. Sie können ab sofort alle Betroffenen mit dem gleichen Pneumokokken-Impfstoff impfen, sodass sie nur noch einen Pneumokokken-Impfstoff bestellen und lagern müssen. Für Patienten, die bereits mit einem anderen Pneumokokken-Impfstoff als PCV20 gegen Pneumokokken geimpft wurden, empfiehlt die STIKO im Abstand von mindestens 6 Jahren eine Pneumokokken-Impfung mit PCV20 [1]. Sie begründet dies mit der anzunehmenden höheren Effektivität von PCV20 gegenüber PPSV23 und der begrenzten Schutzdauer von PPSV23 [1].

Die aktuell gültigen Empfehlungen zur Pneumokokken-Impfung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bleiben durch diese Änderungen unberührt [1].

Stärkere B-Zell-Aktivierung

Die Änderung der Impfempfehlung begründete die STIKO mit der breiteren Serotypenabdeckung von PCV20 im Vergleich zu PCV13 [1]. Der Konjugatimpfstoff deckt 20 der häufigsten Pneumokokken-Serotypen ab, die invasive Pneumokokken-Erkrankungen (IPD) sowie Pneumonien auslösen können [1,3]. Zudem führt die Impfung mit PCV20 zu einer stärkeren B-Zell-Aktivierung im Vergleich zu PPSV23 [1]. Aufgrund der bei PCV20 verwendeten Konjugattechnologie ist anzunehmen, dass PCV20 eine stärkere und länger anhaltende Immunantwort hervorruft als PPSV23 [1].

Die bessere Immunogenität von PCV20 im Vergleich zu PPSV23 ist vor allem bei der Impfung von Personen mit Immunsuppression oder älteren Personen wichtig. Denn sowohl eine Immunschwäche als auch Veränderungen des Immunsystems im Alter können zu einer Abschwächung der Impfantwort führen [4,5].

1 Robert Koch-Institut. STIKO: Aktualisierung der Empfehlungen zur Pneumokokken-Impfung. Epid Bull 2023; 39: 3–44
2 Robert Koch-Institut. Ständige Impfkommission: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2023. Epid Bull 2023; 4: 3–68
3 Fachinformation Apexxnar®, aktueller Stand
4 Kwetkat A, Impfen bei Senioren. Basiskurs Geriatr 2021; Epub ahead of print
5 Robert Koch-Institut. Wissenschaftliche Begründung für die Aktualisierung der Empfehlungen zur Indikationsimpfung gegen Pneumokokken für Risikogruppen. Epid Bull 2016; 37: 385–406

Pressemitteilung „Pneumokokken-Impfung für Erwachsene ab sofort nur noch mit APEXXNAR®“, Pfizer Pharma GmbH, September 2023

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