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Allgemeinmedizin

HIV-Therapie

Kumulierte Langzeitdaten zu antiretroviraler Therapieregime vorgestellt

14.4.2022

Wie sollte die Therapie von Menschen mit einer HIV-Infektion aussehen? Um diese Frage ging es bei einer Pressekonferenz von Gilead Sciences. Und um die Auswertung aus fünf Jahren zu einem Single-Tablet-Regime.

Es sollte bei der Behandlung von Menschen, die an HIV leiden, um mehr gehen als eine supprimierte Viruslast und der Erholung des Immunsystems. Stattdessen müsse eine gute gesundheitsbezogene Lebensqualität ein weiteres Ziel der Therapie sein. Das ist die Meinung von PD Dr. med. Christoph Boesecke (Bonn) auf einem von Gilead Sciences veranstalteten Symposium an den Münchner AIDS- und COVID-Tagen 2022. Bisher sollten mindestens 95% aller Menschen mit HIV diagnostiziert werden und mindestens 95% antiretrovirale Therapien erhalten. Bei 95% dieser Patienten sollte die Virussuppression erfolgreich sein. Jetzt kommt ein zusätzliches Ziel hinzu: mindestens 90% der virologisch supprimierten Patienten sollen eine gute gesundheitsbezogene Lebensqualität haben. Das soll mit einem modernen antiretroviralen Therapieregime (ART) funktionieren. „Ein patientenzentrierter Ansatz kann dazu beitragen, dass Menschen, die mit HIV leben, künftige Herausforderungen besser verstehen und sie in die Lage versetzen, die notwendigen Schritte zu gehen, um langfristig eine gute Gesundheit zu erreichen“, erklärt Boesecke.

Auf der Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections (CROI) stellte Gilead kumulative 5-Jahres-Daten der Phase-III-Studien 1489 und 1490 vor. In denen wurde die Langzeitwirksamkeit des Single-Tablet-Regime (STR) BIC/FTC/TAF untersucht, bestehend aus dem Integrase-Strangtransfer-Inhibitor (INSTI) Bictegravir und den beiden nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI) Emtricitabin und Tenofoviralafenamid.

92% erreichen den primären Endpunkt

An der Studie 1489 wurden die Teilnehmer randomisiert mit BIC/FTC/TAF oder DTG/ABC/3TC (Dolutegravir/Abacavir/Lamivudin) behandelt. In der Studie 1490 wurden BIC/FTC/TAF und DTG + FTC/TAF verglichen. An den Studien nahmen insgesamt 1.274 ART-naive Erwachsene teil. Der primäre Endpunkt in beiden Studien war der Anteil der Probanden mit einer Viruslast <50 HIV-1-RNA-Kopien/ml in der Woche 48 bis zum Ende der fünfjährigen Nachbeobachtungsphase.

Das Ergebnis: Die Teilnehmer, die die Tablette mit BIC/FTC/TAF einnahmen, konnten das Virus zu ≥98% supprimieren. Den primären Endpunkt erreichten 92% der Patienten. Es wurde bei beiden Studien kein Therapieversagen aufgrund von auftretenden Resistenzen oder virologisches Versagen festgestellt. Unerwünschte Ereignisse traten vergleichbar oft wie in den Ausgangsstudien auf. Unter BIC/FTC/TAF gab es keine signifikanten Veränderungen der metabolischen, ossären oder renalen Biomarker. Die Teilnehmenden konnten ihr Gewicht leicht steigern.

Hohe Viruslasten (HIV-RNA >100.000 Kopien/ml) fanden sich zu Beginn bei jedem fünften Teilnehmenden. Jeder zehnte hatte eine niedrige CD4-Zellzahl (<200 Zellen/µl). Ab der Woche 144 gab es bei ihnen – unabhängig von der Wirkstoffkombination – keine Unterschiede beim virologischen Outcome.

Pressemitteilung der Gilead Sciences GmbH, April 2022

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