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Anti-Aging

Chemical Peeling

Fruchtsäure gegen Hautveränderungen

Dr. med. Johannes Müller-Steinmann

Akne, Narben, Falten und Pigmentflecke – in einer Gesellschaft, in der ein makelloses Äußeres einen hohen Stellenwert einnimmt, empfinden viele Betroffene solche Hautveränderungen im Gesicht und Dekolleté als sehr störend. Eine schonende und zugleich effektive Behandlungsmethode stellt das dermatologische Fruchtsäurepeeling dar.

Für das chemische Peeling kommen Alpha- und Beta-Hydroxycarbonsäure (AHA und BHA) zum Einsatz. Zu den AHA zählen Milchsäure sowie die aus Trauben und Zuckerrohr gewonnene Glykolsäure. Eine oft eingesetzte BHA ist Salicylsäure.


Wirkweise und Einsatzgebiete

AHA und BHA wirken epidermal, indem sie abgestorbene Zellen lösen und so die Hornschicht reduzieren. Gleichzeitig wird die Hydratation der Haut erhöht. Demnach ist die Neubildung von elastischen und kollagenen Fasern von besonderer Bedeutung. Zudem werden der BHA eine antibakterielle Wirkung zugesprochen. Entsprechend der Wirkweise kommen die Gele insbesondere bei der Therapie folgender Hautveränderungen zum Einsatz:

• Akne und Aknenarben: Durch den Schälprozess werden verhornte Drüsen befreit, der gestaute Talg kann abfließen. Der Heilungsprozess von Pusteln und Entzündungen wird gefördert und neuen vorgebeugt. Das Hautbild verfeinert sich und Aknenarben werden geringfügig vermindert.

• Altersbedingte Hautveränderungen: Durch das Abtragen der oberen Hornschicht lassen sich kleine Fältchen sichtbar minimieren. Durch regelmäßige Anwendungen wird zudem die Bildung von Kollagen in der Dermis gefördert.

• Pigmentflecke: Für die Behandlung von Hyperpigmentierungen wird das Gel mit aufhellenden Aktivstoffen versetzt. Dadurch lässt sich ein Doppeleffekt erzielen: oberflächliche Abtragung der Haut und Ausbleichen von unerwünschten Pigmentierungen.


Ablauf der Behandlung

Bevor mit der Therapie begonnen wird, erfolgt ein Aufklärungsgespräch, in dem der Behandler Wirkweise, Risiken, das zu erwartende Ergebnis und alle anfallenden Kosten erläutert. Eine Hautanalyse gibt zudem Aufschluss über die Beschaffenheit der Epidermis, anhand derer der Behandler entscheidet, ob eine Behandlung förderlich ist (mehr dazu im nachfolgenden Absatz). Ist eine Therapie angebracht, legt er anhand der Befunde fest, mit welcher Säurekonzentration das Peeling erfolgt. Um die Haut auf die Behandlung vorzubereiten, trägt der Patient zwei Wochen eine leichte Fruchtsäure-Creme auf. Dann wird mit der eigentlichen Therapie begonnen. Die zu behandelnden Haut-areale werden gereinigt und anschließend das Gel appliziert. Je nach Indikation und Hautbeschaffenheit wirkt es zwischen einer und sieben Minuten ein, bevor der Behandler es neutralisiert und entfernt. Etwa einen Tag nach der Behandlung tritt der gewünschte Effekt der Hautschälung ein. Diese hält bis zu einer Woche an – je nach verwendeter Säurekonzentration.


Risikozielgruppen

Ein Fruchtsäurepeeling gilt unter fachmännischer Anwendung als gut verträglich. Dennoch gibt es Patientengruppen, bei denen ein Peeling nicht angewendet werden sollte, da das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen erhöht ist. Dies gilt für Patienten mit

• Couperose. Das Peeling steigert die Durchblutung der Haut

• Allergien gegenüber Inhaltsstoffen des Peelings

• viralen und bakteriellen Infektionen

• aktiver Herpes-Simplex-Infektion

• offenen Wunden, Wundheilungsstörungen und Narben

• akut entzündeten Aknepusteln

• Photosensibilität

• Psoriasis


Säurekonzentration beeinflusst das Ergebnis

Die Peelings werden individuell auf die Indikation und Hautbeschaffenheit eines jeden Patienten angepasst. Durch Kombination zweier Säuren lässt sich die Wirksamkeit erhöhen. Je nach Mischverhältnis erhält man so Gele mit unterschiedlichen Säurekonzentrationen – von 5 bis hin zu 70 %. Generell gilt: Je konzentrierter die Säure, desto tiefer dringt sie in die Haut ein, wodurch sich stärkere Effekte erzielen lassen. Beim Einsatz hochkonzentrierter Säuren ist eine fachmännische Anwendung enorm wichtig, um Nebenwirkungen wie Verätzungen und Pigmentstörungen zu vermeiden. Die Therapie besteht aus bis zu zehn Behandlungseinheiten, je nach Ausprägung der zu behandelnden Hautveränderungen. Diese finden im Abstand von zwei bis vier Wochen statt. Im Laufe der Behandlungen nimmt die Konzentration an Fruchtsäure zu, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Die schrittweise Erhöhung hat den Vorteil, dass sich die Haut an die Säure gewöhnen kann – das Risiko für Reizungen wird reduziert.


Nachsorge: Darauf ist zu achten

Direkt nach der Behandlung können Rötungen auftreten, auch ein Jucken oder Brennen ist möglich. Die Hautveränderungen korrelieren mit der Säurekonzentration. Sie klingen nach wenigen Stunden von alleine wieder ab. Für die anschließende Hautpflege eignen sich milde, pH-neutrale Pflegeprodukte ohne Duftstoffe und Parabene. Der körpereigene UV-Schutz der Haut ist aufgrund des Schäleffekts vorübergehend herabgesetzt. Bei hochkonzentrierten Säuren ist der Effekt deutlich verstärkt, weshalb die chemischen Peelings nur im Winter durchgeführt werden sollten. Zusätzlich ist es anzuraten, dass Patienten immer eine Sonnenschutzcreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 50 für die gesamte Behandlungsdauer auf die entsprechenden Körperstellen auftragen.

Fazit

Fruchtsäurepeelings sind eine effektive Möglichkeit, um verschiedene Hautveränderungen im Gesicht und Dekolleté zu behandeln, mit dem Hauptziel, das Erscheinungsbild positiv zu beeinflussen. Geringe Materialkosten, eine leichte Handhabung und kurze Behandlungszeiten machen das chemische Peeling zudem aus wirtschaftlicher Sicht zu einer attraktiven Selbstzahlerleistung.

Der Autor

Dr. med. Johannes Müller-Steinmann
Facharzt für Dermatologie
Schwerpunkte Lasermedizin, ästhetische Medizin, Ernährungsmedizin, Anti-Aging Medizin
Ärztlicher Leiter der Kiel Medical Academy
24103 Kiel

info@kiel-medical-academy.com

Literatur beim Autor

Bildnachweis: privat

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