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Allgemeinmedizin

Epidemiologie

Kinder und Jugendliche mit T2DM erfahren auch frühe Manifestation von Diabetes-Spätkomplikationen

Dr. med. Yuri Sankawa

9.2.2022

In den USA hat die Inzidenz von Diabetes mellitus Typ 2 (T2DM) im Jugendalter parallel mit der Anzahl adipöser Kinder zugenommen – mit einer Zuwachsrate der Inzidenz für jugendlichen T2DM um jährlich 4,8 % zwischen den Jahren 2002 und 2012. Eine Follow-up-Analyse der Studie TODAY (Treatment Options for Type 2 Diabetes in Adolescents and Youth) ­förderte nun zutage, dass sich bei Patienten, die bereits im jugendlichen Alter an T2DM erkrankten, auch typische Diabetes-assoziierte Komplikationen früh manifes­tieren und rasch akkumulieren.

Fragestellung und Design

Da es bislang an prospektiven Longitudinaldaten zu den Spätfolgen eines frühen T2DM mangelte, hat das NIDDK (National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases) eine Follow-up-Analyse bei Teilnehmern der TODAY-Studie initiiert, um die Inzidenzraten für Diabetes-assoziierte Komplikationen und lebensbedrohliche Endorgan­schäden zu erfassen. In der zuvor durchgeführten TODAY-Studie in den Jahren 2004 bis 2011 waren die Effekte einer Antidiabetikatherapie (Metformin, Metformin plus Rosiglitazon oder Metformin plus intensive Lebensstilintervention) auf die Zeit bis zum Verlust der glykämischen Kontrolle bei jugendlichem Diabetes mellitus Typ 2 untersucht worden, gefolgt von einer Transition auf Metformin ± Insulintherapie mit Einschluss in eine Beobachtungsstudie in den Jahren 2011 bis 2020.

Ergebnisse

Die Patienten (n = 500) waren am Ende der zweiten Follow-up-Phase von TODAY (Januar 2020) durchschnittlich 26,4 ± 2,8 Jahre alt und die T2DM-Dia­gnosestellung lag im Schnitt 13,3 ± 1,8 Jahre zurück. Ein Anteil von 60,1 % der Studienteilnehmer hatte im Verlauf mindestens eine mikrovaskuläre Folgekomplikation entwickelt. Zudem ließ sich eine ­Neigung zum „Clustering“ von Komplikationen beobachten: Fast ein Drittel der Patienten (28,4 %) wies bei einem Durchschnittsalter von 26,4 Jahren zwei oder mehr Komplikationen auf. Die kumulative Inzidenz einer Hypertonie betrug 67,5 %, die Inzidenz einer Dyslipidämie 51,6 % sowie die einer diabetischen Nierenerkrankung 54,8 %. Neuronale Schäden hatten sich bereits bei 32,4 % der Studienteilnehmer mit T2DM-Diagnose im Kindes- und Jugendalter entwickelt. Retinopathien (fortgeschrittene Stadien inklusive) waren zwischen 2010 und 2011 bei 13,7 % und zwischen 2017 und 2018 bei 51,0 % der Patienten prävalent. Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung von Spätkomplikationen gehörten die Zugehörigkeit zu ethnischen Minderheiten, Hyperglykämie, Hypertonie und Dyslipidämien.

TODAY-Study Group, Bjornstad P et al., Long-term complica­tions in youth-onset type 2 diabetes, N Engl J Med 2021; 385: 416–426

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